Der Krieg im Nahen Osten bewegt Menschen in Berlin und auf der ganzen Welt. Wut, Trauer und Entsetzen sind die dominierenden Emotionen in dieser Krise.
Gerade für Angehörige der beiden Kriegsparteien sind diese Tage und Wochen womöglich die schwersten ihres bisherigen Lebens. Eine Palästinenserin bricht nun ihr Schweigen und spricht über ihre Gefühlswelt.
In Berlin lebende Palästinenserin
Nasreen Mousa lebt hier, in der Weltmetropole Berlin. Doch ihre Wurzeln liegen woanders: Die Studentin ist Palästinenserin, ihre Eltern stammen aus dem Westjordanland. Nach ihrer Geburt in Jordanien kam Nasreen bereits im Babyalter in die Hauptstadt, doch blieb tief verbunden mit ihrer Herkunft.
Im Interview mit „rbb24“ träumt sie nun von mehr Aufmerksamkeit für die Notlage der Palästinenser und einen Frieden auf beiden Seiten. Durch die jetzige Situation hat sich aus ihrer Sicht an einer palästinensischen Identität einiges geändert: „Im Moment können Palästinenser nicht existieren, ohne dass ihre Existenz politisch gemacht wird“, erklärte sie gegenüber „rbb24“.
Probleme der Identität
Im weiteren Verlauf des Gesprächs spezifiziert sie das Dilemma der Identität noch weiter: „Hier in Deutschland bin ich nicht einfach ein Mensch – weil ich einen sichtlichen Migrationshintergrund habe. Und in Israel bin ich auch nicht einfach ein Mensch, weil ich eine mögliche Terrorgefahr bin. Mein Status ist überall – auch laut der Vereinten Nationen – ’schwierig'“.
Trotz ihres Wunsches nach mehr Sichtbarkeit der palästinensischen Opfer geht sie zurzeit nicht auf Demonstrationen. Sie habe Angst, in ein falsches Licht gerückt zu werden. Außerdem mache ihr die herrschende Polizeigewalt Sorgen.
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Der Krieg geht weit über die Grenzen des Nahen Osten hinaus. Auch hier in Berlin leiden viele Menschen auf beiden Seiten mit den Opfern und wünschen sich die Beendigung der Kriegshandlungen. Hoffen wir, dass die Qualen bald ein Ende haben.