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Berlin: Hass auf Juden, Muslime, Homosexuelle – Mann (63) soll dauerhaft in Psychiatrie!

Die Zahl der diskriminierenden Angriffe steigt. Allein für 30 Taten ist ein 63-Jähriger Mann aus Berlin verantwortlich.

Berlin
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Wie wirksam sind Online-Therapien?

Die Nachfrage nach Psychotherapie hat stark zugenommen. Online-Therapien sollen hier Abhilfe schaffen. Doch wie wirksam sind sie?

Berlin will als Weltmetropole für Offenheit und Toleranz stehen. Viele Menschen wollen genau aus diesen Gründen in die Hauptstadt ziehen. Sie müssen sich hier weniger fürchten als in anderen Städten, können ihre Religion oder sexuelle Orientierung an den meisten Orten offen ausleben.

Doch immer wieder zeigt sich auch, dass Einzelne diese Freiheit bedrohen können. Wie auch im Fall eines 63-Jährigen. Der sorgte mit einer Reihe von antisemitischen, antimuslimischen und homophoben Anschlägen für Aufsehen. Allein innerhalb von einer Woche soll er sechs Mal Volksverhetzungen begangen haben. Jetzt will die Staatsanwaltschaft handeln.

Berliner attackiert Randgruppen

Am 8. August startete der Mann laut der Generalstaatsanwaltschaft Berlin seinen Streifzug durch die Stadt. Seine ersten Ziele: die Mevlana-Moschee (Kreuzberg), die Al-Thaqalyn-Schule und eine Begegnungsstätte (beides Neukölln). Dort soll er Schriften aufgehängt haben, in denen er Muslime geächtet und ihr Lebensrecht bestritten haben soll. Das alles passierte bis Freitag, den 11. August.


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Am darauffolgenden Tag richtete er seinen Fokus dann auf Homosexuelle. Nicht nur die Intention, auch das Vorgehen änderte sich dabei massiv. Sein Ziel: ein Brandanschlag auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Tiergarten mit einer brennenden Flasche mit Lampenöl. Glücklicherweise fiel diese aber bereits zu Boden, bevor er sie auf das Denkmal legen konnte. Auch hier hinterließ er den Ermittlern wieder ein Pamphlet, dieses mal mit homophoben Inhalten.

Täter verfolgt festes Muster

Doch damit noch nicht genug. Am gleichen Tag (12. August) ging es für den Mann vom Tiergarten in Richtung Bahnhof Grunewald. Dort war das Ziel ebenso ein Brandanschlag, nun allerdings auf eine Bücherbox, in der Holocaust-Literatur auslag. Sie ist vollständig ausgebrannt. Er hinterließ erneut ein Schreiben. Der Inhalt: Antisemitisch und Holocaust leugnend.

Zwei Tage später folgte dann bereits das letzte bekannte Attentat des 63-Jährigen. Laut Staatsanwaltschaft soll er am 14. August das Fenster des Büros einer lesbischen Beratungsstelle eingeschlagen und drei brennende Lampenölflaschen hineingeworfen haben. Dass sich das Feuer auch auf den Rest des Hauses ausbreiten könnte, hat er dabei in Kauf genommen. Auch hier folgte er seinem Muster und soll er ein Schreiben hinterlassen haben.

Weitere Fälle aufgedeckt

Bereits zwei Tage später (16. August) kam er in U-Haft in einem Maßregelvollzug. Gegenüber den Beamten gestand er die Taten. Im Laufe der Ermittlungen konnten insgesamt 24 weitere Fälle aufgedeckt werden, in denen der Beschuldigte unter anderem mit homophoben und volksverhetzenden Äußerungen aufgefallen ist.


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Ende Oktober wurde dann ein forensisches Gutachten erstellt. Laut den Ärzten gebe es bei dem Mann Anhaltspunkte für eine schwere psychische Erkrankung. Daraufhin wurde er in die Krankenstation verlegt. Nun wurde ein Antrag auf die Verlegung in eine psychiatrische Klinik gestellt. Bis wann das Landgericht Berlin darüber entscheidet ist bisher noch nicht bekannt.