Eine mutmaßliche Drogenbande, die Kokain per Lieferservice an Kunden in ganz Berlin verkauft haben soll, muss sich seit Freitag (1. September) vor dem Berliner Landgericht verantworten. Die fünf Männer und zwei Frauen im Alter von 21 bis 33 Jahren sind wegen bandenmäßigen Handelns mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge angeklagt.
Sie sollen von Mai vergangenen Jahres bis Januar dieses Jahres einen Drogen-Lieferservice betrieben haben, der über sogenannte Koks-Taxis verfügte.
Berlin: So viele Kunden sollen die Angeklagten gehabt haben
Laut Anklage soll die Gruppe einen festen Kundenstamm von etwa 250 Personen in ganz Berlin gehabt haben, die per SMS oder Whatsapp ihre Bestellungen aufgaben. Die Ware wurde dann von Fahrern im Schichtbetrieb ausgeliefert. Die Fahrer sollen acht Stunden am Tag und drei bis vier Tage pro Woche gearbeitet haben.
Die Übergabe der Ware gegen Geld erfolgte dann meist im Koks-Taxi oder in den Hauseingängen. Die Bande soll auch über mehrere Bunkerwohnungen in Charlottenburg und Pankow verfügt haben, in denen sie das Rauschgift lagerten.
So hat die Bande Bestellungen koordiniert
Die Polizei kam der Bande nach monatelangen Ermittlungen auf die Spur und nahmen Ende Januar vier der Angeklagten fest. Bei einer Hausdurchsuchung wurden knapp über 70.000 Euro sichergestellt, die aus dem Drogenhandel stammen sollen.
Einer der Angeklagten, ein 31-Jähriger, soll eine tragende Rolle innerhalb der Gruppe gespielt haben und für die Beschaffung des Kokains zuständig gewesen sein soll. Ein 21-jähriger Mann soll ein Händlertelefon bedient haben, über das er Bestellungen koordiniert haben soll. Ein 25-jähriger Mann soll Fahrer angeworben haben. Den vier weiteren Angeklagten wird Beihilfe zum Drogenhandel vorgeworfen.
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Das Gericht hat bislang 26 weitere Verhandlungstage bis zum 23. Februar nächsten Jahres angesetzt. Der Prozess wird am 5. September fortgesetzt.