Beim Thema Bettwanzen spielt Berlin ganz weit oben im Ranking mit. Und das nicht ohne Grund: Immerhin darf die deutsche Hauptstadt jährlich zahlreiche Touristen willkommen heißen. Besonders durch Reisende oder aber auch Antiquitäten verbreiten sich die Lästerlinge in Windeseile.
Sie in den eigenen vier Wänden aufzuspüren, ist allerdings gar nicht so einfach. Meist sind die Krabbeltierchen nachts aktiv. Was am nächsten Morgen zurückbleibt, sind fiese Bisse die auf dem gesamten Körper eines Menschen verteilt sein können. Um das zu vermeiden, werden bei der Bekämpfung oft ganz bestimmte Maßnahmen eingesetzt.
Berliner Bettwanzen-Experte setzt auf tierische Hilfe
„Wir arbeiten viel mit Spürhunden, weil die bei der Suche wesentlich bessere Ergebnisse liefern“, stellte „Thermokill“-Geschäftsführer Martin Sander im Gespräch mit BERLIN LIVE klar. Die Vierbeiner mit der kalten Schnauze werden speziell ausgebildet und können Bettwanzen sogar schon riechen, während sich die Insekten noch weit unter der Fußleiste verkrochen haben.
„Die können einzelne Bettwanzen erschnuppern“, erklärte der Fachmann. Und das ist ein großes Talent: Während Menschen auf diesem Gebiet bei ihrer Suche nach den Viechern auf eine Erfolgsquote von gerade mal 40 Prozent kommen, liegt sie bei den Spürhunden bei stolzen 97 Prozent.
Berliner Profi warnt: Nicht jeder Vierbeiner erfüllt seinen Job gut
Sander und sein Team setzen auf die Zusammenarbeit mit Bettwanzen-Spürhunden aus Leipzig. Diese seien seiner Meinung nach am besten ausgebildet. Denn Vorsicht – nicht jeder Hund ist für diese Aufgabe gemacht. „Viele Hunde schlagen an, weil sie dann ein Leckerli bekommen“, verriet Sander. Und das sei definitiv nicht Sinn der Sache.
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So kann sich der Bettwanzen-Experte beispielsweise noch an einen Fall aus Nürnberg erinnern: Während ein Spürhund locker hundert Male angeschlagen habe, fiel einem anderen Vierbeiner aus seinem Team gar nichts auf.
Bettwanzen-Bekämpfung mit Wärme hat viele Vorteile
In der Schweiz werde übrigens schon seit viel längerer Zeit bei der Bekämpfung von Bettwanzen mit Spürhunden gearbeitet. Ein Problem gibt es allerdings: Wenn die Wohnung mit Pestiziden bearbeitet wurde, darf auch der Hund erst nach rund 12 Wochen den Raum betreten – andernfalls könnten durch die noch vorhandenen Gase seine Nase zerstört werden.
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Anders bei der Wärmebehandlung, auf die Sander mit seiner Firma „Thermokill“ vertraut. Dabei wird der betroffene Raum mit Öfen und Ventilatoren so stark aufgeheizt, dass die Bettwanzen samt ihrer abgelegten Eier absterben. Ein Spürhund kann anschließend schon nach 14 Tagen wieder in die Wohnung. Im besten Fall findet er dann auch gar keine Lästerlinge mehr vor.