Hausnummern dienen der öffentlichen Ordnung in Berlin und helfen bei der Orientierung in den Straßen. Normalerweise ist das Prinzip, das hinter ihnen steht, ziemlich einfach zu verstehen und zumindest in weiten Teilen Deutschlands einheitlich.
Doch in der Hauptstadt ist alles ein wenig anders. Hier gibt es keine allumfassende Logik hinter den Nummern, was nicht selten für Verwirrung sorgt.
Verschiedene Systeme beherrschen Berlin
Grund für das Chaos in Berlin sind laut der Website „Mit Vergnügen“ zwei verschiedene Logiken der Hausnummern, die parallel existieren. Auf der einen Seite gibt es das Hufeisen-Prinzip. Dieses kam bei der erstmaligen Einführung von Hausnummern in Berlin im Jahre 1799 zum Einsatz. In dieser preußischen Variante zählt man die Gebäude einer Straßenseite hoch, um dann anschließend auf der anderen Seite wieder in entgegengesetzte Richtung zu nummerieren.
Gegenüber der Hausnummer eins befindet sich am Ende also das Haus mit der höchsten Nummer. Doch dieses System ist sehr unflexibel. Wenn nachträglich noch Häuser angebaut werden, müssen die Gebäude der Straße neu nummeriert werden. Trotz dieser Einschränkung findet man dieses Prinzip aber heute noch auf den Straßen der Hauptstadt – zum Beispiel in Mitte, Charlottenburg oder Kreuzberg.
Es geht auch anders
Neben dieser altmodisch anmutenden Variante gibt es in Berlin aber auch das Zickzack-Prinzip. Dieses ist, nach französischem Vorbild, heutzutage eigentlich das gängige Verfahren in Deutschland. Auf der einen Straßenseite finden sich die geraden Zahlen, während auf der anderen die ungeraden Zahlen zu sehen sind. So müssen beim Neubau der Häuser nicht sämtliche Zahlen ausgetauscht werden.
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Aufgrund der einfacheren Umsetzbarkeit wurde diese Variante 1927 zum Standard erhoben. Doch das alte System bleibt aus Kostengründen ebenfalls bestehen. So werden wir auch in Zukunft das Hausnummern-Wirrwarr in unserer Hauptstadt begutachten können. Es zeigt sich also auch hier: Berlin ist einzigartig.