Berlin kennt sich ja aus mit Projekten, die am Ende deutlich teurer werden, als zunächst erwartet. Da wäre allen voran natürlich der Flughafen BER, der am Ende nicht nur teurer war, sondern auch viele Jahre später erst eröffnet wurde. Und auch die Kosten für den ohnehin umstrittenen Ausbau der Stadtautobahn A100 werden immer wieder nach oben korrigiert.
Nun kommt offenbar die nächste Kosten-Explosion auf die Berliner Steuerzahler zu. Grund ist die Fußball-EM der Männer im Sommer 2024. Es ist nicht die erste Preissteigerung in diesem Bereich.
Berlin ist Gastgeber für sechs EM-Spiele
Sechs spiele sollen bei der Fußball-EM 2024 in Berlin stattfinden. Darunter sind drei Gruppenspiele, ein Achtelfinale, ein Viertelfinale und auch das Endspiel am 14. Juli. Viele Hauptstädter freuen sich bereits auf das Großevent, doch diese Nachricht dürfte ihnen die Stimmung verhageln.
Anstatt der zuletzt anvisierten 64 Millionen Euro, die Berlin in die Ausrichtung der Spiele stecken wollte, sollen es nun 80 Millionen sein. Noch vor wenigen Monaten war gar nur von 61 Millionen Euro die Rede. Innerhalb weniger Monate sind die Kosten also um fast 30 Prozent gestiegen.
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Die bisher angesetzten 64 Millionen Euro sollen für Sicherheitskosten, die Ertüchtigung des Olympiastadions – unter anderem mit ausreichendem WLAN – oder aber eine Fanmeile am Brandenburger Tor draufgehen. Was genau die Mehrkosten verursacht hat, ist bislang unklar.
Entlassung nach Kosten-Explosion?
Unbestätigt ist derweil der Zusammenhang der Preissteigerung mit dem Rauswurf von Sport-Staatssekretärin Nicola Böcker-Gianni. Senatorin Iris Spranger hatte sich von ihr in der vergangenen Woche getrennt und ihr Hausverbot erteilt. Zuvor soll einer extra eingesetzten Arbeitsgruppe die Kosten-Explosion rund um die EM-Spiele in Berlin aufgefallen sein, berichtet der RBB.
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Während Sport-Senatorin Spranger am Freitag noch einmal zur Kostenexplosion sprechen möchte, lehnte sie Nachfragen zur Personalie Böcker-Gianni ab. Einzelpersonalentscheidungen wolle sie nicht kommentieren.