Eine unscheinbare Glasfront eines Ladens, in der Nähe vom Boxhagener Platz in Berlin-Friedrichshain. Wer nicht gezielt hierher möchte, dürfte den Shop von LSD-legal gar nicht erst wahrnehmen. Denn Milchglas erschwert einem die Sicht ins Innere. Einzig und allein ein Schild im Fenster zeigt, dass es hier LDS zu kaufen gibt – legales LSD!
Wie gehen diese scheinbar widersprüchlichen zwei Worte miteinander einher? Tatsache ist, dass diese Form von LSD deswegen legal ist, weil sie nicht illegal ist. Wie die Arbeit in diesem Business ausschaut, hat BERLIN LIVE bei einem Besuch im Shop erfahren!
Berlin: Hier gibt es legales LSD
Wer in den Laden will, muss klingeln. Dann öffnet ein Mitarbeiter einem die Tür und schon steht man direkt im Einkaufsbereich von LSD-legal, dem einzigen Laden in Berlin und ganz Deutschland, in dem man legales LSD vor Ort kaufen kann.
Was einem als erstes ins Auge sticht, ist ein Schild auf dem „Only Cash“ zu lesen ist. In Berlin keine Seltenheit, doch hier ist der Grund dafür ein anderer. Daniel Becker, Gründer und Geschäftsführer erzählt gegenüber BERLIN LIVE, dass alle angefragten Finanzdienstleister eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen abgelehnt hätten.
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Die wage Begründung sei gewesen, dass Beckers Produkte gegen ihre Nutzungsbedingungen verstoßen würden. „Ich gehe da den Weg des geringsten Widerstands“ und so wird hier nur Bargeld angenommen. Der Laden versprüht den Flair eines Start-Ups, es ist geräumig und hell, überall stehen Pflanzen. Eigentlich – denn an diesem Tag regnet es in Berlin und die Mitarbeiter haben die Pflanzen in den Regen hinten im Hof des Gebäudes gestellt.
Blotter, Tütchen und Kartons
Geht man durch die Räume von LSD-legal, erkennt man schnell was hier den ganzen Tag gemacht wird. Mitarbeiter sitzen an ihren Rechnern und bearbeiten Bestellungen. Auf einem Tisch mitten in einem der Räume liegen in Plastiktütchen gepackte „Blotter“ (Englisch für Löschpapier). Das sind die Plättchen aus dickem Papier oder dünner Pappe, die mit dem Stoff 1-T LSD versetzt sind.
Man erkennt einen Sticker, der auf jedes dieser Tütchen geklebt wird. Eine „Neuerung, die wir dazu bekommen haben, seitdem wir Besuch von der Behörde hatten“, sagt Becker. Auf dem Sticker sind Gefahrenhinweise zu lesen – alles Vorgaben nach dem Chemikaliengesetz.
An der Wand rechts davon stapeln sich vorgefaltete kleine Kartons, in denen die Ware verschickt wird. Denn das Hauptgeschäft für Daniel Becker und seine Mitarbeiter machen die Online-Käufe aus. Zwar seinen die Umsätze schwankend, doch meist seien es um die 20 Prozent im Laden und 80 Prozent aus dem Online-Shop, so Becker.
Lieferungen nur nach Deutschland
“Momentan liefern wir nur nach Deutschland. Das hat den Grund, dass wir uns bisher nicht in der Lage gefühlt haben, weltweit die Rechtslage auf dem Schirm zu haben.“ Aber: „Wir bekommen ständig Anfragen aus dem Ausland und wollen diese auch bedienen.“ Darum prüfe man auch ins Ausland zu expandieren. Natürlich nur in die Länder, in denen LSD-Derivate legal sind, betont Becker.
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Das Ziel des Berliner Unternehmers: „Ich möchte hauptsächlich die Substanz anbieten, dass Leute damit ihre eigenen Experimente machen können.“ Er betont, dass hier Forschungschemikalien verkauft werden. Auf der Internetseite von LSD-legal steht ausdrücklich geschrieben: 1T-LSD ist nicht für den menschlichen Konsum bestimmt! Was die Kunden damit machen, will er gar nicht wissen.
Disclaimer: LSD ist eine Droge, die wie alle anderen Drogen abhängig und gesundheitsschädlich sein kann. Die Berliner Drogenhilfe Fixpunkt e.V. schreibt, dass die Risiken vor allem im psychischen Bereich liegen. Realitätsverlust, Orientierungslosigkeit, Panik, Paranoia bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie können die Folgen sein. Wenn du für dich oder eine Person in deinem Umfeld Hilfe benötigst, wirst du unter anderem bei der Notfall-Hotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung fündig: 01806 313031 (kostenpflichtig: 0,20 € pro Anruf aus dem Festnetz und aus dem Mobilfunknetz.„