Berlin ist für viele Menschen ein Sehnsuchtsort. Auch in diesem Jahr sind wieder mehr Menschen in die Hauptstadt gezogen, als sie verlassen haben. Die Neuankömmlinge kommen dabei nicht nur aus Brandenburg oder Deutschland, sie kommen aus der ganzen Welt, weil sie sich viel vom Leben in Berlin versprechen.
Dabei hat sich Berlin in den letzten Jahren ziemlich verändert. Allen voran die Mietpreise sind deutlich angestiegen und haben damit das Leben in Berlin umgekrempelt. Das nehmen zahlreiche Menschen so wahr. Einer von ihnen teilte nun seine Gedanken im Netz – und kam zu einem traurigen Schluss.
Berlin: War früher alles besser?
Auf der Online-Plattform Reddit schrieb einer, der sich selbst als 50-Jährigen bezeichnete, der seit 25 Jahren in Berlin lebt, wie die Hauptstadt früher gewesen sei. Auch wenn es etwas übertrieben klingt, beschreibt er eine Stadt, in der man eine 120-Quadratmeter-Wohnung in Kreuzberg für 200 Euro mieten konnte.
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Zudem hätte man viel Zeit gehabt sich zu finden, sich zu orientieren, die Sprache zu lernen und am Ende die Beschäftigung zu finden, die einem gefällt. Das Arbeitslosengeld hätte in dieser Zeit fürs Leben gereicht – und das Arbeitsamt sei einem nicht einmal auf die Nerven gegangen. „Der Ort war voller Künstler, die Restaurants waren billig und es herrschte praktisch Gesetzlosigkeit“, schreibt der User weiter. Doch: „Das alles ist verschwunden.“
Berlin: Hat die Hauptstadt nichts mehr zu bieten?
Besonders betrübt ihn dabei, dass er den Eindruck hat, dass noch immer viele Menschen nach Berlin kommen, weil sie glauben, dass die Stadt noch so sei wie früher. Doch das sei nicht der Fall. „Ich weiß nicht, wo der neue Ort ist, um das zu tun, aber es ist nicht mehr Berlin“, schreibt er. Ohne reiche Eltern oder einen gut bezahlten Job sei es derzeit nicht möglich nach Berlin zu ziehen. Berlin sei mittlerweile wie New York vor 25 Jahren.
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Unter dem Post fanden sich einige, die den alten Zeiten ebenfalls hinterhertrauerten. Einige warfen dem User aber auch vor, sich auf Arbeitslosengeld ausgeruht zu haben. Und dann beteiligten sich auch noch einige der Menschen an dem Post, an die er gerichtet war, den jungen Menschen, die nun in Berlin ihr Glück suchen. Einer schrieb: „Unsere Generation weiß, dass sie am Ar*** ist. Wir müssen nicht alle fünf Minuten daran erinnert werden.“ Nur eine Frage wurde nicht beantwortet: Was ist denn nun das neue Berlin?