Veröffentlicht inAktuelles

Berlin: Das gab es bei Parkautomaten noch nie – „Freunde besuchen mich kaum noch“

In Berlin herrscht eine große Konkurrenz um gut gelegene Parkplätze. Das treibt einen Bezirk jetzt zu drastischen Maßnahmen.

Berlin
© IMAGO/Jürgen Ritter

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

In Berlin sind trotz gut ausgebautem Nahverkehr eine ganze Menge Autos unterwegs. Die kommen sich immer wieder mit Fahrrädern und Straßenbahnen in die Quere. Doch auch untereinander gibt es immer wieder Konflikte im motorisierten Individualverkehr.

Ein Streitthema sind dabei die Parkplätze. Von ihnen gibt es grundsätzlich zu wenige und oft sind die dann noch von Dauerparkern belegt. Denn im Schnitt werden die Autos in der Hauptstadt ohnehin nur selten bewegt. Ein Bezirk will das nun mit drastischen Maßnahmen ändern.

Berliner Bezirk macht ernst

Wie aus einem Bericht der „BZ“ hervorgeht, setzt der Berliner Bezirk Mitte nun 70 neue Parkautomaten ein. Die modernen Geräte sind mit einem großen Touchscreen ausgestattet und dienen der Bewirtschaftung von 1.150 Stellplätzen. Doch neu ist nicht nur die Technik – für die Parkenden ändert sich etwas ganz Grundlegendes.

+++ Brandenburg: Fans aufgepasst – Fußballspiel muss wegen Staatsbesuchs verlegt werden +++

Denn auf dem Einsatzgebiet rund um den Gendarmenmarkt gilt eine Höchstparkdauer von vier Stunden. Langzeitparkern droht nicht nur ein Ordnungsgeld, sondern auch ein kostspieliges Umsetzen des Fahrzeugs. So kann das Vergehen schnell mehrere Hundert Euro kosten. Auch ein neuer Parkschein hilft nichts. „Beim Handyparken kann dies technisch unterbunden werden. Das Nachlösen über die Höchstparkdauer hinaus ist jedoch unzulässig“, sagt Bezirkssprecher Christian Zielke gegenüber dem Blatt.

Sonderregelung für Anwohner

Mit Anwohner-Vignetten soll sichergestellt werden, dass die neue Regelung nur für Besucher greift. Verkehrs-Experte Tino Schopf (SPD) sieht gute Argumente für die Entscheidung des Bezirks: „Nach Informationen des Bezirksamtes ist die Zahl derer, die ein bis zwei Stunden am Gendarmenmarkt parken, etwa um das Vierzigfache höher als die Zahl der Länger-Parker, die den Parkdruck erhöhen. Insofern kann ich die Entscheidung nachvollziehen.“



Nicht wenige Anwohner sehen die Neuerung jedoch kritisch. Obwohl sie selbst von der Höchstdauer ausgenommen sind, greift die Maßnahme etwa bei jedem Besucher: „Ich habe eine Anwohnervignette finde es aber trotzdem eine Frechheit. Meine Freunde besuchen mich kaum noch, weil das Parken hier so astronomisch teuer ist.“