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Berliner Mutter wochenlang in Gaza gefangen – jetzt ist sie endlich zu Hause!

Bahia steckte seit dem Angriff der Hamas auf Israel in Gaza fest. Ihre Familie in Berlin bangte wochenlang um das Leben der Mutter.

Symbolbild. Familie umarmt sich am Flughafen.
© IMAGO/AAP

Sorge um Krankenhäuser in Gaza - Baerbock für "humanitäre Pausen" im Nahost-Krieg

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich abermals für "humanitäre Pausen" im Nahost-Krieg stark gemacht. Nach Angaben der dort herrschenden Hamas ist im Norden des Gazstreifens kein Krankenhaus mehr arbeitsfähig.

Nach wochenlangem Bangen ist eine Mutter aus Berlin wieder mit ihren Töchtern vereint. Als die Hamas am 7. Oktober Israel überfiel, war die seit 35 Jahren in Berlin lebende Bahia in Gaza. Sie hatte dort ihre Familie besucht. Nun steckte sie in ihrer Heimat fest, nachdem alle Grenzen aufgrund des Krieges gesperrt wurden.

Die Deutsch-Palästinenserin hielt über Wochen sporadischen Kontakt mit ihren drei Töchtern und dem Rest der Familie in Berlin. Weil wiederholt das Internet und der Strom ausfiel, hörten die Frauen teils tagelang nichts voneinander. Gefangen im unter Beschuss stehenden Gazastreifen, erzählt sie am Telefon immer wieder von den Schrecken des Krieges. „Ich will hier raus!“, sagt sie zu einer ihrer Töchter Hanadi am Telefon in einem Beitrag des „RBB“. Doch der Weg nach Hause in Berlin sollte schwer werden.

Berlin: Töchter wussten nicht, ob sie ihre Mütter je wiedersehen würden

Wochenlang hofft die Familie, Bahia dürfe aufgrund ihres deutschen Passes bald ausreisen. Ab Mitte Oktober hieß es, dass Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft, bald den Gazastreifen verlassen dürften. Doch es dauert alles länger.

Am 1. November dürfen die ersten Menschen am Grenzübergang Rafah (Ägypten) Gaza verlassen. Als Hanadi an diesem Tag versucht ihre Mutter zu erreichen, sind die Telefonleitungen aufgrund der aktuellen Kriegssituation in Gaza gekappt. Sie weiß nicht, wo ihre Mutter steckt. Auf der Ausreiseliste der palästinensischen Grenzbehörde steht der Name ihrer Mutter nicht. Auch auf den Listen der Ausreisenden in den folgenden Tagen ist Bahias Name nicht zu finden.

Dann folgt die große Erleichterung! Am Montag (20. November) taucht der Name auf einer der Personenlisten auf, die nach Ägypten ausreisen dürfen. Einen Tag später übertritt sie die Grenze und nimmt von Kairo einen Flug nach Berlin. Das Wiedersehen am Flughafen Berlin-Brandenburg fällt hochemotional aus. Neben die Freude mischt sich jedoch auch Betrübnis. Denn Bahia musste ihre Schwägerin und ihren wenige Woche alten Neffen in Gaza zurücklassen.


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Hanadi erzählt, wie schwer die letzten Wochen für sie waren. „Sie hat sich nach jedem Telefon verabschiedet. Man wusste nicht, ob sich nochmal hört. Die ganzen letzten Wochen waren einfach nur ein absoluter Horrortrip!“ Nun ist die Mutter sicher zurück in Berlin, doch die Angst um die im Gaza gebliebenen Familienangehörigen bleibt.