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Berlin: Zahlen lassen aufschrecken – so schlecht geht es unseren Kindern

Tausende Kinder in Berlin sind Gewalt im Elternhaus ausgesetzt. Neuste Zahlen zeigen, wie schlimm die Situation wirklich ist.

Berlin
© IMAGO/Pond5 Images

Drei häufige Fehler von Eltern-Paaren und wie du sie vermeiden kannst

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Kinder sind die wohl vulnerabelste Gruppe. Sie sind auf ihre Eltern und ihre Familie angewiesen, bei der Ernährung, der Bildung, der Sicherheit. Doch immer wieder kommt es vor, dass genau diese Bezugspersonen Gewalt an ihnen ausüben.

Die Zahl der nachgewiesenen Fälle ist seit Jahren hoch. Doch nun wird klar: Sie hat einen neuen Höchststand erreicht, nicht nur in Berlin.

Berlin: Kinder sind akut gefährdet

Berlins Jugendämter haben im vergangenen Jahr 8.962 Kindern geholfen, die Gewalt ausgesetzt waren oder vernachlässigt wurden. Das geht aus einer aktuellen Statistik des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg hervor.

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Insgesamt überprüften die Jugendämter in der Hauptstadt demnach in 20.451 Fällen (2022: 20.678), ob eine Gefährdung des Kindeswohls vorliegt. Bei 4.751 Kindern (2022: 5.105) wurde den Angaben nach keine Gefährdung festgestellt, aber ein weiterer Unterstützungsbedarf gesehen.

Hohe Zahlen in ganz Deutschland

Das Erschreckende: In über 50 Prozent der Fälle ging es um Vernachlässigung, in 16 Prozent der Fälle um körperliche und in 25 Prozent um psychische Misshandlungen. Doch die Kinder litten auch unter sexueller Gewalt, in insgesamt vier Prozent der Verfahren.

Damit bleiben die Zahlen hoch. Zwar ist das Niveau der untersuchten Verfahren im Vergleich zu 2022 leicht gesunken, doch kann generell von einem Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren gesprochen werden. 2021 registrierten die Berliner Jugendämter 8.883 Fälle, im Jahr 2020 waren es 8.171.


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Doch nicht nur in Berlin sind die Zahlen hoch, auch im Rest der Republik haben sie sich auf einem hohen Niveau eingependelt. Laut dem Statistischem Bundesamt stellten die Jugendämter in ganz Deutschland im vergangenen Jahr bei mindestens 63.700 Kindern oder Jugendlichen eine Gefährdung fest. Das waren rund 1.400 Fälle beziehungsweise 2 Prozent mehr als 2022.

Damit hat die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht.