Veröffentlicht inAktuelles

Berlin: Technik im Wert von zehn Millionen Euro liegt ungenutzt herum – Fehler tut noch immer weh

Wer an Berliner Schulen nach moderner Technik sucht, muss schon ziemlich genau hinschauen.

Berlin
© IMAGO/Shotshop

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Dass Berlin in Sachen Technik deutschlandweit nicht unbedingt zu den Vorreitern gehört, dürfte ein offenes Geheimnis sein. Die Gründe hierfür liegen oftmals beim Personal – oder aber beim Geld.

Um so bitterer ist es, dass für die Berliner Schulen 2021 richtig teure Technik angeschafft wurde, die im Alltag leider kaum bis gar nicht genutzt wird.

An Berliner Schulen vergammelt Technik im Wert von zehn Millionen Euro

Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, sollen 2021 unter der damaligen Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) 40.000 sogenannte Lehrer-Tablets angeschafft worden sein, die pro Stück 1.000 Euro gekosten haben sollen.

+++ U-Bahn Berlin: Technik am Limit – Fahrgäste werden es spüren! +++

Wie jetzt auf Anfrage des Grünen-Bildungsexperten im Berliner Abgeordnetenhaus, Louis Krüger, herauskam, sind die teuren Tablets aber nur selten im Einsatz. Die Rede ist von 10.000 Geräten, die angeblich ungenutzt herumliegen sollen.

Wegen der strengen Vorgaben, die noch unter der rot-grün-roten Vorgängerkoalition beschlossen wurde, hätte der Zeitplan für die angedachte Versorgung der Schüler nicht eingehalten werden können.

Viele Schüler nutzen lieber ihre eigenen Tablets

Angeblich sollen auch die mitgelieferten Programme auf den bestellten Geräten nicht dem gewünschten Standard vieler Schüler entsprechen. Diese würden stattdessen lieber ihre eigenen nutzen wollen. 

Obwohl die Bildungsverwaltung bestreitet, dass die Tablets nicht den Ansprüchen genügen würden, so räumte sie dennoch ein, dass es sicher um einen Kompromiss zwischen rechtlichen Anforderungen (inklusive Datenschutz) und der Benutzerfreundlichkeit handeln würde.


Mehr News aus Berlin:


Um solche Probleme zukünftig zu vermeiden, sollen die Notebooks laut „Tagesspiegel“ nur noch geleast und nicht mehr gekauft werden. Außerdem sollen die Schulen in Zukunft bei der Auswahl der Hardware mitbestimmen dürfen.

Um die Ausstattung zehntausender Schüler zu sichern, hat die Bildungsverwaltung unter der Führung ihres Staatssekretärs für Digitalisierung, Torsten Kühne (CDU), zuletzt ein sogenanntes „Warenhaus“ ins Leben gerufen. Hier laufen nun die Bestellungen ein. Bislang wurde dieser Vorgang über das IT-Datenzentrum des Landes abgewickelt. Ob sich das Prozedere hierdurch beschleunigen lässt, bleibt abzuwarten.