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Kuriose Funde aus der Spree – „Das ist typisch Berlin“

Sie sammeln Müll aus den Gewässern Berlins und stellen die kuriosesten Funde in einer Kunstaustellung aus, die wahrlich einzigartig ist!

Stephan Horch sammelt mit seinem Team von Clean River Project Müll aus den Gewässern Deutschlands. In Berlin stellt er besondere Funde nun aus,
© Sarah Fernández

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Mikroplastik ist fast überall auf der Erde zu finden. Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind noch weitgehend unklar. Auf einer UN-Konferenz in Paris diskutieren Vertreter zahlreicher Länder, wie sie das weltweite Problem des Kunststoffmülls in den Griff bekommen können.

„Das ist Berlin“ ist nicht nur der Titel mehrerer Songs über die Stadt an der Spree. Es ist auch ein typischer Spruch, den man hier sagt, wenn etwas außergewöhnlich ist – nicht aber in Berlin. Denn neben seinen vielen Wahrzeichen wie dem Fernsehturm oder der Berliner Mauer ist die deutsche Hauptstadt vor allem dafür bekannt anders zu sein.

Das sehen auch Stephan Horch und sein Team von Clean River Project so. Gemeinsam starten sie immer wieder Säuberungsaktionen in deutschen Flüssen und Seen – so auch in den Berliner Gewässern. Eine Kunstausstellung zeigt, was die freiwilligen Helfer an kuriosen Gegenständen aus den Gewässern dieser Stadt gezogen haben. BERLIN LIVE war bei der Ausstellungseröffnung am Donnerstag (11. April) dabei. Ist Berlin auch hier anders?

Berlins Müll wird zur Kunst

Die Antwort ist eindeutig: Ja! Hinter einem weißen Vorhang verbirgt sich eine Unterwasserwelt, die diese interaktive Müll-Kunstausstellung darstellen soll. „Stell dir vor du wärst ein Fisch und würdest durch die Gewässer Berlins schwimmen. Das hier ist ungefähr, was du dabei sehen würdest,“ erklärt Franziska Braunschädel vom Clean River Project und zeigt auf die in der Luft hängenden und am Boden liegenden Gegenstände.


Stephan Horch sammelt mit seinem Team von Clean River Project Müll aus den Gewässern Deutschlands. In Berlin stellt er besondere Funde nun aus,
Stephan Horch hat einige kuriose Funde fotografiert und zu einer Fotomontage zusammen gestellt. Credit: Sarah Fernández Credit: Sarah Fernández

Zu sehen ist einiges an Müll, den man für gewöhnlich in allen Gewässern Deutschlands findet, so zum Beispiel Getränkebecher, Kippen und leere Getränkepackungen. Daneben weitaus außergewöhnlichere Funde wie ein Safe, auf dem eine Pistole liegt oder eine Plastikbox, die sich als Pediküre-Set entpuppt. Zudem hängen hier unter anderem ein Kuscheltier oder ein bis zur Unkenntlichkeit gequetschtes iPhone an Nylonfäden von der Decke.


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Geht man durch die Gegenstände hindurch, muss man aufpassen nicht auf ein „Kunstwerk“ zu treten. So liegt hier zum Beispiel eine kleine schwarze Tüte mit Hundekot. Clean River Project-Chef und Fotograf Stephan Horch sagt zu diesem Gegenstand: „Das ist typisch Berlin.“ Nicht immer hätten die freiwilligen Helfer das Glück, dass diese Tüten auch verschlossen seien. Die dreckige und teils eklige Arbeit würden sie aber gerne in Kauf nehmen, den Gewässern dieser Welt zu Liebe.

Die Ausstellung „Waste of Berlin“ kann bis zum 22. April 2024 im oberen Stock der Gebrauchtwarenkaufhauses der BSR in der Auguste-Viktoria-Allee 99 in 13403 Berlin-Reinickendorf besucht werden.