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Demos in Berlin: Dutzende legten sich am Hauptbahnhof hin – es geht um ein ernstes Thema

In Berlin wird viel demonstriert. Allein am Samstag (11. Mai) sind es 25 Demos. Eine wird dabei besonders vielen Menschen auffallen.

Demos in Berlin
© IMAGO/Stefan Zeitz

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

In Berlin wir viel Demonstriert. Selbst an gewöhnlichen Wochentagen sind mindestens eine Hand voll Versammlungen in der Hauptstadt angemeldet. Vor allem am Wochenende ist die Liste der Demos in Berlin aber lang.

Eine von ihnen dürfte dabei besonders vielen Passanten aufgefallen sein. Denn sie fand am frühen Samstagnachmittag (11. Mai) direkt am Hauptbahnhof statt. Die Reisenden dort hatten etwas zu gucken haben – denn um 14 Uhr legten sich die Demonstranten auf einmal hin.

Demos in Berlin: Aufmerksamkeit für Krankheit

Insgesamt 25 Demonstrationen sind für den Samstag in Berlin angekündigt. Darunter eine Veranstaltung der Omas gegen Rechts für die offene Gesellschaft, eine Peta-Demonstration am Zoo Berlin – oder eben die „LiegendDemo“ auf dem Washington-Platz am Hauptbahnhof. Diese Demo fordert die Forschung, Versorgung und Anerkennung von ME/CFS.

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ME/CFS bedeutet Myalgische Enzephalomyelitis / das Chronische Fatigue Syndrom. Laut Expertinnen und Experten hat sich die Zahl der Betroffenen in Deutschland durch die Corona-Pandemie verdoppelt. Rund 50 Prozent der Long Covid-Erkrankten erfüllen nach 6 Monaten die Kriterien für ME/CFS. Dennoch wird dieses Krankheitsbild aus Sicht der Betroffenen nicht ausreichend ernstgenommen.

Die Demo, die das ändern sollte, fand am Samstag dementsprechend nicht nur in Berlin statt. Auch in Köln, Kassel, Bielefeld, Hamburg, Magdeburg und weiteren Städten sind Proteste angekündigt.

Berliner Demo beginnt um 13 Uhr

In Berlin begann die Demonstration um 13 Uhr. Schon zuvor hatten Teilnehmer und Organisatoren auf dem Platz am Berliner Hauptbahnhof Schnüre gespannt, an denen Erfahrungsberichte von Betroffenen angebracht wurden.

Es gab verschiedene Live-Beiträge und Einspieler, zum Beispiel von Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne). Um 14 Uhr war es dann so weit: Die Teilnehmenden, die sich vorsorglich Matten gegen die Kälte mitgebracht hatten, legten sich für 15 Minuten auf den Washingtonplatz. Das sollte Solidarität mit den ME/CFS-Patienten bekunden, die in ihrem Leben oft nicht viel anderes mehr können.


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Weitere Redebeiträge kamen bei der Demonstration von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) oder dem CSU-Abgeordneten Erich Irlstorfer.