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Krieg in Israel: Iranische und israelische Flaggen Seite an Seite bei Demo in Berlin

Nach dem Iran-Angriff auf Israel ist auch Berlin in Bewegung. Am Nachmittag fand dann eine Kundgebung im Zentrum der Hauptstadt statt.

Hat der Angriff des Irans einen Krieg in Israel zur Folge?
© Paul Henning Schneider

Iran greift Israel direkt mit Raketen und Drohnen an

Der Iran hat Israel erstmals direkt von seinem Staatsgebiet aus mit Drohnen und Raketen angegriffen. Mehr als 200 Drohnen und Raketen seien zu „99 Prozent“ abgefangen worden.

Die Welt blickt gebannt auf den Nahen Osten. In der Nacht auf Sonntag (14. April) griff der Iran in einer beispiellosen Aktion Israel an. Dutzende Drohnen und Raketen feuerte das Mullah-Regime ab. Die allermeisten von ihnen konnten durch den Iron Dome genannten Abwehrschild abgefangen werden. Nur vereinzelt schlugen Flugkörper ein.

Die Solidarität im politischen Berlin ist groß – und auch in der Bevölkerung formiert sich jetzt eine Reaktion. Für den Nachmittag war eine Kundgebung geplant – und die Botschaft ist klar: Wir lassen uns nicht unterkriegen!

Iran-Angriff auf Israel: „Das ist eine Zäsur“

Die Geschosse, die der Iran auf Israel abgefeuert hat, werden auf rund 300 beziffert. „Das ist eine Zäsur: Es ist der erste direkte Angriff des Regimes auf Israel“, schrieb die Deutsch-Israelische Gesellschaft dazu auf dem Kurznachrichtendienst X. Unter dem Motto „Hands off Israel“ sollte an diesem Tag (14. April) eine Kundgebung folgen.

Die sollte ab 15 Uhr auf dem Pariser Platz direkt vor dem Brandenburger Tor stattfinden. „Wir rufen die Berlinerinnen und Berliner heute dazu auf, ihre Solidarität mit dem angegriffenen jüdischen und demokratischen Staat zu zeigen“, hieß es in einer Mitteilung des Vereins.

Iranische und israelische Flaggen Seite an Seite

Auf dem Pariser Platz haben sich kurz nach Veranstaltungsbeginn einige Menschen zusammengetroffen. Zu sehen sind neben einigen Israel-Flaggen auch zahlreiche iranische Flaggen. Jedoch die vor 1979 – bevor das Mullah-Regime im Iran die Macht ergriff.


Hat der Angriff des Irans einen Krieg in Israel zur Folge?
Hat der Angriff des Irans einen Krieg in Israel zur Folge? Credit: Paul Henning Schneider Credit: Paul Henning Schneider

Wie ein Reporter von BERLIN LIVE berichtet, war der Platz von der Berliner Polizei zuerst abgesperrt worden – ein Durchgangsverkehr war zunächst nicht möglich. Iranische und kurdische Stimmen kamen zu Wort und richteten scharfe Worte gegen das Mullah-Regime.

Die Berliner Polizei äußerte sich gegen 16 Uhr gegenüber BERLIN LIVE: „Angemeldet war die Kundgebung anfangs für 100 Personen, dann wurde auf 1.000 aufgestockt. Gerade sind rund 500 Leute da.“ Um kurz nach 16.30 Uhr war die Kundgebung dann beendet.

Vor Ort sei die Lage während der Kundgebung ruhig geblieben, so die Polizeisprecherin. In den sozialen Medien hatten man zu einer Gegendemonstration aufgerufen, es seien aber keine Teilnehmenden erschienen.



Ein Appell an die Bevölkerung

Jüdische Stimmen wie der Pianist Igor Levit hatten zuletzt immer wieder beklagt, dass ihnen die Unterstützung der viel zu leisen Mehrheit fehle. Der heutige Aufruf kann daher auch als Appell verstanden werden, sich lauter zu engagieren. „Wir stehen zusammen gegen den Terror des iranischen Regimes“, fassten die Verantwortlichen die Absicht der Kundgebung zusammen.

Die Propaganda des Iran scheint indes bemüht, den Angriff auf Israel als legitime „Vergeltung“ dazustellen. Am 1. April waren bei einem Luftangriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus hochrangige iranische Militärs getötet worden. Das Regime macht Israel dafür verantwortlich.