Berlin ist die Hauptstadt der Mieter. Rund 82 Prozent aller Wohnungen in Berlin sind Mietwohnungen. Und wer in einer wohnt, will so schnell nicht aus ihr heraus. Denn die Suche nach einer neuen Bleibe ist schwierig.
Schließlich sind in Berlin nicht genug freie Wohnungen auf dem Markt – und die, die angeboten werden, sind aus unterschiedlichen Gründen richtig teuer. Einer dieser Gründe ist die Vermietung von möblierten oder teilmöblierten Wohnungen. Dieses Phänomen nimmt immer weiter zu – zum Leidwesen der Mieterinnen und Mieter.
Miete in Berlin: Immer mehr möblierte Wohnungen
Der IBB-Wohnungsmarkt-Bericht 2023 zeigt es deutlich. Im Jahr 2022 wurden in Berlin mehr möblierte Wohnungen inseriert, als unmöblierte. Die Miete für diese Wohnungen liegt im Schnitt bei 24,44 Euro pro Quadratmeter und damit deutlich über den sonstigen Durchschnittsmieten in Berlin.
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Der Berliner Mieterverein kritisiert diese Praktik scharf. Das Vermieten möblierter Wohnungen diene oft dazu, „möglichst hohe Mieten zu vereinbaren und auch die Mietpreisbremse zu umgehen“, erklärt eine Sprecherin auf Anfrage von BERLIN LIVE.
„Auf angespannten Wohnungsmärkten wie Berlin wird die Situation der Mieter insofern ausgenutzt.“ Viele Mieter würden sich auf eine möblierte Wohnung einlassen, obwohl sie eigentlich eine nicht möblierte Wohnung suchen.
Auch bei möbliertem Wohnen gilt Mietpreisbremse
Für Mieter bringt das Schwierigkeiten mit sich. Denn eigentlich gilt auch für möbliertes Wohnen die Mietpreisbremse. Der oft in der Miete enthaltene Möblierungszuschlag macht die Anwendung der Mietpreisbremse aber schwieriger. Der Berliner Mieterverein fordert daher Regelungen für den Möblierungszuschlag. So solle erst bei Vollmöblierung ein Zuschlag genommen werden dürfen – und der sollte auch gesondert ausgewiesen werden, damit Mieter die Chance haben, die Einhaltung der Mietpreisbremse zu überprüfen.
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Der Mieterverein legt Wert darauf zu betonen, dass die Mietpreisbremse auch bei möbliertem Wohnen Anwendung findet, nur eine zeitliche Begrenzung setze diese aus. Diese zeitliche Begrenzung werde auch immer wieder vorgeschoben, sagte die Vereinssprecherin.