Auf den Straßen Berlins war am Mittwochabend wieder Feierstimmung. Nach der Deutschen Nationalmannschaft hatten es auch die von Vincenzo Montella trainierten Türken ins Achtelfinale der EM 2024 geschafft. Vielerorts fanden sich Fans zusammen, um auf der Straße und mit einem Autokorso ihre Mannschaft zu feiern.
Doch am Rande dieser Feierlichkeiten ereignete sich ein schreckliches Unglück. Auf der Neuköllner Hermannstraße erfasste ein Mercedes-Raser einen Fußgänger – der verstarb noch am Unfallort.
Neukölln: Schwerer Unfall – Fußgänger tot
Der Unfall wurde von einer Dashcam eines anderen Autos aufgezeichnet. Unser Reporter konnte die Aufnahmen sichten. Sie zeigen gegen 23.20 Uhr einen Mercedes AMG SL63, der auf der Hermannstraße langsamer fahrende Fahrzeuge auf der linken Fahrspur überholte. Das Video zeigt demnach, wie der Fußgänger, der gerade dabei war, die Straße zu überqueren noch versucht, sich von der Straße zu retten, doch der 585 PS-Wagen raste einfach auf ihn zu und erfasste ihn.
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Laut ersten Erkenntnissen wurde der Fußgänger mehr als 20 Meter weit durch die Luft geschleudert, ehe er zwischen zwei geparkten Autos zum liegen kam. Der Fahrer des Mercedes dachte aber gar nicht daran, dem Mann zu helfen. Stattdessen stiegen er und zwei weitere Insassen in ein anderes Auto und fuhren davon.
Erste Hilfe leisteten Passanten in der Hermannstraße. Später übernahmen Kräfte der Berliner Feuerwehr. Doch all ihre Bemühungen waren vergeblich. Der Mann, ein Rentner, hatte durch den Unfall unter anderem schwere Kopfverletzungen erlitten und eine Menge Blut verloren. Nach 15 Minuten stellten sie die Reanimationsversuche ein. Die Polizei sicherte Spuren an der Unfallstelle.
Sportwagen durch Poser-Fahrten bekannt
Wie Zeugen berichten, war der Mercedes-Sportwagen nicht zum ersten Mal zu einer sogenannten Poser-Fahrt in Neukölln gesichtet worden. Andere berichteten, dass sich das Auto zuvor an den Feierlichkeiten rund um den Sieg der Türkischen Nationalmannschaft beteiligt habe. Ob das tatsächlich der Fall war, ist derzeit Teil der polizeilichen Ermittlungen.
Wie schnell der Sportwagen unterwegs gewesen ist, ist unklar. Sicher ist: Er fuhr offenbar unter dem durch die Luft fliegenden Fußgänger hindurch und kam dahinter zum stehen. Sein Heckflügel war zu diesem Zeitpunkt aufgeklappt. Weiteres werden die Ermittlungen zeigen müssen.
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Der Fahrer des Mercedes, ein 26-Jähriger, stellte sich rund eine Stunde nach dem Unfall auf einem Polizeiabschnitt in Neukölln. Einen Anwalt hatte er nicht dabei. Nach ersten Informationen war ihm zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, dass der Fußgänger bei dem Unfall getötet worden ist.