Die Nachricht ging am Dienstag nicht nur in Berlin rum: Der RBB hat sich vom Comedy-Autoren Sebastian Hotz getrennt, der beim Jugendsender „Fritz“ sonntags die Radio-Show „Theoretisch Cool“ moderiert hatte.
Der Satiriker, der im Netz unter dem Namen „El Hotzo“ auftritt, hatte sich in mehreren inzwischen gelöschten Tweets über den Anschlag auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump lustig gemacht. Nun schaltete sich auch Elon Musk in diese Geschichte ein.
Elon Musk reagiert auf Fall „El Hotzo“
Einen gewissen Berührungspunkt hatten „El Hotzo“ und Elon Musk bereits seit einigen Jahren. Der fränkische Comedy-Autor war auf der Plattform Twitter bekannt geworden, der australische Milliardär hatte sie gekauft und später in X umbenannt. Nun dürfte Musk erstmals auf Hotz aufmerksam geworden sein.
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Er teilte einen Post der rechten, deutschen Influencerin Naomi Seibt, die in den vergangenen Jahre mit verschiedenen Playern der Neuen Rechten und der Verschwörungs-Szene in Verbindung stand. Musk schrieb dazu: „Jemand wünscht dem führen US-Präsidentschaftskandidaten und mir den Tod und ist von der deutschen Regierung bezahlt? Bundeskanzler, was ist das?“ Dass Moderatoren im öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht von der deutschen Regierung bezahlt werden, schien Musk nicht zu wissen, oder bewusst zu verfälschen.
Doch Musk war nicht der einzige, der nach der RBB-Entscheidung im Netz reagierte. Neben großer Freude über diese Entscheidung im konservativen und rechten Lager gab es auch viele kritische Stimmen. Darunter waren andere Comedy-Autoren, aber auch Fans und Unbeteiligte, die sich auf Instagram, Threads und Co. mit „El Hotzo“ solidarisierten.
Sie wiesen verschiedentlich darauf hin, dass der RBB nicht alle Witze über das töten von Menschen derart bestrafe. Dieter Nuhr habe beispielsweise im Juni ohne Konsequenzen darüber fabulieren können, Menschen, die mit einem Messer aus dem Haus gehen „einzuschläfern“. Viele kritisierten, dass Nuhr keine Konsequenzen erfahre, wenn er „nach unten trete“, Hotz aber schon, wenn er einen Witz über Trump mache. So argumentierten einige, auch solche, die Hotz‘ Scherz selbst als pietätlos betrachteten.
Worüber kann man bei der FDP lachen?
Andere User wiesen zudem darauf hin, dass man auch bei der FDP, der Partei von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki, der früh Konsequenzen für den Comedy-Autoren forderte, Scherzen über Schüsse auf Menschen nicht grundsätzlich abgeneigt ist. Unter einem Foto auf Instagram, das Lindner in Bundeswehr-Uniform und mit der Fliegerfaust 2 Stinger zeigt, scherzte der Mecklenburger FDP-Mann Paul Bressel: „FDP, wenn die Linken wieder eine Vermögenssteuer fordern.“ Lindners Profil reagierte mit einem Tränen lachenden Smiley.
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Und wie reagierte Sebastian Hotz? Er bezeichnete sich nach dem RBB-Rauswurf auf Twitter in Anspielung auf Arno Dübel als „Deutschlands frechster Arbeitsloser“. Und dann nahm auch er noch einmal Bezug auf Elon Musk und kramte einen älteren Tweet von Musk raus. Darin hatte der X-Boss angekündigt, jedem die Rechtshilfe zu bezahlen, der sich von seinem Arbeitgeber wegen einem Post auf X unfair behandelt fühle. Dieser Medien-Zoff wird immer absurder.