Innerhalb von knapp einer Woche wurden in Berlin gleich drei Schlangen gefunden. Eine vier Meter lange Würgeschlange in der Hasenheide, eine 1,20 Meter lange Königspython in einem Keller in Pankow und nun auch noch eine 75 Centimeter lange Kornnatter in einem Garten in Lichtenrade.
Viele Menschen sind jetzt verunsichert und fragen sich zurecht – woher kommen die Schlangen und wie konnten sie nach draußen gelangen?
Tierheim Berlin meldet dritte Fundschlange
Der letzte Fund ereignete sich am vergangenen Dienstag (13. Februar). Kürzlich veröffentlichte das Tierheim Berlin ein entsprechendes Bild des Tieres:
Für eine Großstadt in diesen Breitengraden sind so viele Funde aufsehenerregend. In den Kommentaren zum Post äußern viele ihren Unglauben: „Die dritte in so kurzer Zeit?!“, schreibt eine Userin. Eine anderer vermutet sogar fast eine Verschwörung: „Vermutlich ist diese nicht einfach so ausgebüxt.“
Sprecherin berichtet von regelmäßigen Funden
Doch im Gespräch mit BERLIN LIVE erklärt Beate Kaminski, Pressesprecherin vom Tierheim Berlin: So ungewöhnlich ist das gar nicht. Denn pro Monat werden in der Hauptstadt im Schnitt etwa ein bis zwei Schlangen gefunden, die dann meist über die Amtliche Tiersammelstelle das Tierheim erreichen.
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Einzig die Jahreszeit ist etwas ungewöhnlich. Kaminski: „Gefunden werden Schlangen meist eher im Sommer-Halbjahr. Da können sie draußen viel besser überleben, wenn sie ausreißen oder ausgesetzt werden – die Chance, sie zu finden, ist also größer.“
Hier fühlen sie sich besonders wohl
Doch wie kann es sein, dass so viele Tiere ihren Weg in die Außenwelt finden? Das kann laut dem Tierheim Berlin zwei Gründe haben. Einerseits sind „Schlangen gern mal neugierig“, so Kaminski. Ist ihr Terrarium nicht mit einem Schloss gesichert machen sie gerne einen Ausflug.
Auf der Suche nach einer neuen Wärmequelle verirren sie sich dann auch mal in einen Heizungskeller, hinter den Kühlschrank oder hinter den Fernsehreceiver. Schlangen-Phobiker sollten hier ab sofort als ganz besonders vorsichtig sein.
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Werden die Tiere von ihren Besitzern ausgesetzt, liegt es dagegen oft an ‚praktischen‘ Gründen. „Die Versorgung exotischer Tiere ist aufwändig und teuer. Sie müssen dauerhaft in sehr warmer Umgebung leben, was den Stromverbrauch massiv erhöht. Kaum jemand möchte sich das privat wirklich leisten“, heißt es in einer Mitteilung des Tierheims.
Wer aktuell in den Berliner Parks unterwegs ist, sollte die Augen offen halten. Schließlich liegt der Februar mit drei Schlangen-Funde innerhalb von nur einer Woche schon weit über dem Schnitt. Wer weiß, ob der Monat noch mehr Reptilienfunde bereithält.