Der Jahreswechsel steht vor der Tür: Während einige Menschen nach der turbulenten Weihnachtszeit die Tage vor Silvester nutzen, um neue Kraft zu tanken, sind Rettungskräfte in der Nacht zum neuen Jahr nochmals besonders gefragt – gerade in Berlin.
Nachdem im vergangenen Jahr die Einsatzkräfte rund um Polizei und Feuerwehr mit Böllern und Co. angegriffen wurden, ist auch diesmal mit Ausschreitungen zu rechnen und die Angst wächst. Im Vergleich zu den Jahren zuvor hat sich allerdings noch etwas anderes verändert…
Berliner Feuerwehrmann macht beunruhigende Feststellung
Das hat jedenfalls Baris Coban festgestellt. Der Feuerwehrmann ist seit Jahren im Berliner Stadtgebiet unterwegs – war ebenfalls ein Teil der Rettungskräfte, die in der vergangenen Silvesternacht attackiert wurden. Oftmals werden Coban und seine Kollegen aber zu ganz „harmlosen“ Einsätzen gerufen – und das ist ein Problem.
„Was ich festgestellt habe, ist, dass die Hemmschwelle, die 112 zu rufen, inzwischen gesunken ist“, verriet das Mitglied der Berliner Feuerwehr im Interview mit „rbb24“. Gerade bei diesen Fällen stellt Coban eine gewisse Hilflosigkeit bei den Betroffenen fest: „Wo der normale Gang zum Hausarzt gereicht hätte, wird stattdessen lieber die Feuerwehr gerufen.“
Helfer betont: „Ich glaube, Gesellschaft ist faul geworden“
Woran diese erschreckende Entwicklung liegen könnte? „Ich glaube, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der wir faul geworden sind. Man kann inzwischen alles über das Telefon regeln, für alles gibt es einen Servicedienstleister“, erklärte Coban. So werde die Feuerwehr mittlerweile gerufen, wenn der Wasserhahn mitten in der Nacht tropft oder das Knie seit Wochen schmerzt.
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Was einigen Menschen dabei aber vielleicht nicht bewusst ist: So lange Coban und seine Kollegen bei einem Bagatelldelikt zu Gange sind, können sie nicht bei anderen Fällen eingesetzt werden – Fällen, in denen es möglicherweise darum geht, ein Menschenleben zu retten.