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Berlin: Illegaler Waffenbesitz – SEK stürmt Rentner-Wohnung

Die Berliner Polizei hat die Wohnung eines Rentners gestürmt. Bei dem Einsatz ging es offenbar um Leib und Leben.

© Morris Pudwell

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Im Vergleich mit den USA hat Deutschland ein scharfes Waffengesetz. Wer eine Schusswaffe besitzt, muss einen Waffenschein beatragen – und dafür einige Voraussetzungen erfüllen. Doch immer wieder schaffen sich Menschen – auch in Berlin – illegal Schusswaffen an.

Das sorgte am Freitagabend (6. Oktober) für einen SEK-Einsatz im Berliner Ortsteil Lichtenrade (Bezirk Tempelhof-Schöneberg). Die Einsatzkräfte stürmten die Wohnung eines Rentners.

Berlin: SEK stürmt Rentner-Wohnung

Der Hintergrund der Geschichte ist dramatisch. Offenbar wurde der Mann darüber informiert, dass die Zwangsräumung seiner Wohnung in der Groß-Ziethener Straße bald bevorstehe. Ein Phänomen, das in Berlin zuletzt immer öfter vorkam. Eine Person, die offenbar über die Waffe des Mannes Bescheid wusste, alarmierte die Polizei in der Sorge der Rentner könne im Angesicht der Räumung Suizid begehen. Auch deshalb musste die Polizei so drastisch handeln.

Berlin
Polizisten begleiten den älteren Mann aus dem Haus. Credit: Morris Pudwell

Der Einsatz begann dann um 20.20 Uhr. SEK-Beamte öffneten Gewaltsam die Tür und stürmten die Wohnung des Mannes. Sie trafen ihn in den Wohnräumen an und nahmen ihn zunächst in Gewahrsam. Bei der Durchsuchung stellten sie eine Waffe mit Munition sicher. Beides durfte der Mann nicht besitzen.


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Aufgrund seines psychischen Zustands wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht. Er wurde stationär aufgenommen und steht unter Beobachtung. Neben der Räumung, die weiterhin auf ihn zukommt, muss sich der Rentner nun wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten.

>>Anmerkung der Redaktion<<

Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.