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AfD spaltet bei Brandenburg-Wahl: „Das hatten wir doch alles schon mal“

Am 22. September ist die Brandenburg-Wahl. Was denken die Brandenburger über die AfD in ihrem Bundesland und was ist ihnen wichtig?

Brandenburg-Wahl: „Angst und Wut“ – So reagieren Wähler auf die steigenden AfD-Zahlen in Ostdeutschland.
© IMAGO / Bihlmayerfotografie / Bihlmayerfotografie

So denken die Brandenburger über die AfD in ihrem Bundesland

Am 22. September wählt Brandenburg. Was ist den Menschen hier wichtig? Und warum schneidet die AfD so gut ab? Reden wir drüber!

Am 22. September folgen die Brandenburger den Thüringern und Sachsen an die Wahlurne. So wie in den beiden anderen ostdeutschen Bundesländern kann sich auch hier die AfD sehr hohe Werte ausrechnen.

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Unsere Redaktion will von den Brandenburgern wissen, was ihnen wichtig bei der Brandenburg-Wahl ist und was sie von der AfD in ihrem Bundesland halten. Reden wir drüber!

„Angst und Wut“: Brandenburger über die bevorstehende Wahl

Eine Dame mit einem erwachsenen Sohn mit Behinderung fühlt sich von den Asylsuchenden gestört. Ihr ist wichtig, dass man „den Leuten beibringen sollte, wenn in einer Straßenbahn Behinderten-Plätze sind, dass die sich da nicht hinsetzen. Und wenn man sagt, sie müssen aufstehen, verstehen sie angeblich kein Deutsch.“

Die Migration sollte stark heruntergefahren werden, findet sie. Das wolle auch die SPD ja nun umsetzen. Die AfD hält die Dame nicht für die richtige Lösung. „Ich bin kein Ausländerfeind. Wir haben sehr viele ausländische Freunde.“ Die AfD hält sie für „ein bisschen langweilig“.

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Ein gebürtiger Dresdner, der seit 3 Jahren in Brandenburg lebt, wünscht sich vom Ausgang der Brandenburg-Wahl: „Demokratie, Vielfalt und vor allem Regierungsfähigkeit der potenziellen Gewinner.“ Besonders in der Migrationspolitik brauche es klare Entscheidungen.

Brandenburg-Wahl: „Man kann der AfD eine Chance geben!“

„Aber nicht in diesem populistischen Ausmaß, sondern sinnvoll.“ Das Kanada-Prinzip könnte er sich vorstellen. „Dass qualifizierte Leute kontrolliert herkommen können.“ Bei den hohen AfD-Zahlen in Ostdeutschland empfindet der Mann, dessen Tochter eine Mutter mit somalischem Migrationshintergrund hat, „Angst und Wut.“ Die AfD nutze „bewusst die Ängste der Menschen aus, um Stimmen zu fangen mit Populismus.“

Eine 82-jährige Rentnerin aus Brandenburg an der Havel betont, dass es ihr und ihrem Mann sehr gut gehe. „Wir können unsere Miete bezahlen und uns mal was leisten.“ Sie habe lange im Krankenhaus gearbeitet, jetzt genieße sie ihre Rente. In Brandenburg habe sich viel getan in der Infrastruktur, vor allem im ÖPNV. Bei der Brandenburg-Wahl: „Alles, nur nicht die AfD. Das wäre schlecht für das Gesundheitssystem, wenn die ganzen Migranten wegfallen.“

Ein junges Paar erwartet gerade ihr zweites Kind. Bei der Brandenburg-Wahl werden sie so wählen, dass mehr in die Bildungspolitik investiert wird. Außerdem ist ihnen wichtig zu sagen: „Kein Platz für die AfD, bitte.“

Unsere Redaktion trifft eine Frau und ihre Mutter in Brandenburg an der Havel. Sie wollen das Kind von der Kita abholen. Vernünftige Fahrradwege bräuchte es in ihrer Stadt, da sind sie sich einig. Was außerdem wichtig sei: „Mit den ganzen Flüchtlingen, da muss definitiv was passieren.“

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AfD: „Die Alten hier haben schon Angst“

Wer sich integrieren und arbeiten wolle, das sei kein Problem. Doch nach der Sache in Solingen fühlen sich die beiden Frauen nicht mehr so sicher. Deswegen wollen die Frauen AfD wählen. „Man kann denen ja eine Chance geben. Warum nicht? Jeder hat eine Chance verdient, und vielleicht klappt es ja.“

Ein Rentner glaubt nicht, dass die AfD eine gute Idee ist. Im Gegenteil: „Die Alten hier haben schon Angst, dass da wieder eine rechte Partei kommt. Das hatten wir doch alles schon mal.“


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Die Renten sollten aber erhöht werden, damit die heute Alten, die damals das Land wieder aufgebaut hätten, ohne Not leben können.