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„Laut gegen Lärm“ – Berliner Kiez demonstriert gegen Lkw-Verkehr von der A100

Die Anwohner der Königin-Elisabeth-Straße haben genug vom Lärm! Seit dem Abriss der Ringbahnbrücke rollt der Verkehr von der A100 durch ihre Straße.

© Uli Oer

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Am Sonntag (13. Juli) will die Bürgerinitiative Königin-Elisabeth-Straße gegen den Durchgangsverkehr von der A100 protestieren. Nach dem Abriss der Ringbahnbrücke quälen sich hier täglich tausende Lkw und Pkw durch den Berliner Kiez.

„Uns ist bewusst, dass unsere Straße während der Teilsperrung der A100 einen großen Teil des Ausweichverkehrs aufnehmen musste“, erklärt Uli Oer von der Charlottenburger Bürgerinitiative gegenüber BERLIN LIVE. Doch insbesondere der starke Schwerlastverkehr verursache so viele Probleme, dass die Anwohner dies auf Dauer nicht weiter hinnehmen wollen.

Berliner Bürgerinitiative kämpft gegen den Durchgangsverkehr von der A100

Wie Uli Oer berichtet, leiden die Anwohner unter der hohen Lärmbelastung des Durchgangsverkehrs von der A100 sehr. „Mir haben etliche Nachbarn von Schlafproblemen durch Lärm berichtet“, so Oer. Er selbst schlafe mit seiner Frau und den beiden Kindern in dem einzigen hofseitigen Zimmer der Wohnung. Aber bei Nachbarn, die in Wohnungen mit Räumen zur Straße leben würden, ginge dies „bis hin zur Einnahme von entsprechenden Medikamenten“.

Die Anwohner der Königin-Elisabeth-Straße haben genug vom Lärm! Seit dem Abriss der Ringbahnbrücke rollt der Verkehr von der A100 durch ihre Straße. Credit: Uli Oer

Auch wenn es keine offiziellen Zahlen geben würde, geht Oer davon aus, dass hier zu Stoßzeiten „200-250 Lkw pro Stunde“ langfahren würden. „Damit ist auch in der Regel die Kapazität der Straße ausgereizt und es kommt zu Staus“, so der leidgeplagte Anwohner. „Zu den Lkw kommen noch größere Fahrzeuge bis 7,5t und etliche Pkw.“

Zu Stoßzeiten fahren hier wohl bis zu 250 Lkw pro Stunde lang

Gegenüber BERLIN LIVE berichtet Oer, dass er nach Gesprächen mit Politik und Verwaltung davon ausgehe, dass es mindestens drei Jahre dauern würde, bis die „Baustelle“ auf der A100 behoben sei.

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„Daran anschließen wird sich eine lange Sanierung unserer Straße, die für diese Masse an Schwerlastverkehr nicht ausgelegt ist“, so der Charlottenburger. „Und dann kommt die eigentliche Sanierung des Autobahndreiecks Funkturm mit der Rudolf-Wissell-Brücke, die nochmals etliche Jahre in Anspruch nehmen wird. Gerade wegen der langen Dauer der Maßnahmen ist ein vernünftiges Umleitungskonzept so wichtig.“

Anwohner fordern ein „Umleitungskonzept für die Zeit der Sperrung“

Aus diesem Grund wird er am Sonntag zusammen mit der Bürgerinitiative Königin-Elisabeth-Straße gegen die Lärmbelästigung durch den Verkehr von der A100 protestieren. „Wir fordern vom Senat ein Umleitungskonzept für die Zeit der Sperrung, dass dem Anwohnerschutz Rechnung trägt und weiträumige Umfahrungen (zum Beispiel über die A10) für den Schwerlastverkehr vorsieht“, so Oer. Und zwar „vor allem nachts!“

„Das würde im Wesentlichen auch den Aussage von Senat und Autobahn GmbH auf ihrer Pressekonferenz vom 26. März entsprechen“, erklärt er. „Dafür ist es wichtig, dass der Senat anerkennt, dass es hier überhaupt ein Problem gibt und Verantwortung übernimmt. Wir wissen, dass das auch für die Spediteure und LKW-Fahrer eine enorme Belastung darstellt und haben daher zum Beispiel einen Erlass der Maut auf dem Berliner Ring vorgeschlagen.“


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Die Demo „Laut gegen Lärm“ findet am Sonntag (13. Juli) an der Ecke Knobelsdorffstraße / Königin-Elisabeth-Straße in Berlin-Charlottenburg statt. Ab 14 Uhr will die Bürgerinitiative selbst „Krach machen“ – für den Lärmschutz vor der Haustür.