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Berlin: Neue Poller-Regelungen? „Dann müsste das auch für Leitplanken gelten“

In Berlin wird derzeit sehr intensiv über den Ausbau der Rad-Infrastruktur diskutiert. Vor allem bei den Pollern scheiden sich die Geister.

Berlin
© IMAGO/Jürgen Held

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Wer in Berlin zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, der wird das Gefühl nicht los, dass der Verkehr in der Hauptstadt schwerpunktmäßig fürs Auto ausgerichtet ist. Immer wieder stolpert man über veraltete Rad- und Fußwege. Häufig wartet man unendlich lang an unzähligen Ampeln, um eine überdimensionierte Straße oder Kreuzung zu überqueren.

Um die „schwächeren“ Verkehrsteilnehmer in der Hauptstadt besser zu schätzen, wurden in den letzten Jahren immer häufiger sogenannte Poller verpflanzt – die vor allem Radfahrer und Fußgänger auf ihren Wegen schützen sollen.

Berlin denkt über neue Poller-Maßstäbe nach – Oda Hassepaß sieht das kritisch

Allerdings regen sich nun auch immer öfter Kritiker über die vermeintlich hässlichen und viel zu überteuerten Poller im Stadtbild Berlins auf. Wie der „Tagesspiegel“ am Montag (5. August) unter Berufung auf eine Sprecherin der Verkehrsverwaltung berichtet, könnte es bei der Planung neuer Poller zukünftig noch mehr Institutionen geben, die bei der Umsetzung verkehrsberuhigender Maßnahmen gefragt werden sollen.

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Neben Feuerwehr, Polizei, BSR und BVG sollen in Zukunft vielleicht auch die Belange des Denkmalschutzes gehört und mitberücksichtigt werden. Für Oda Hassepaß wäre dies nur sehr schwer vorstellbar.

Expertin betont: „Dann müsste das auch für Leitplanken gelten“

BERLIN LIVE erreichte die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin im Urlaub, wo sie sich zuletzt auch ein Bild von den verkehrsberuhigten Maßnahmen in Wien gemacht hat.

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Für sie steht fest, wenn der Denkmalschutz bei Pollern mitreden darf, „dann müsste dies auch bei Leitplanken der Fall sein.“ Wie Hassepaß erklärt, sei es durchaus nachvollziehbar, dass sich Menschen an der Optik von Pollern stören. Dennoch sähen diese nun mal so aus, wie es die Verkehrsordnung vorsehe.


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Man könne nun mal nicht bei allen Fuß- und Radweg-Projekten alle Interessensgruppen zu gleichen Teilen abholen. Beim Autoverkehr würde die Optik schließlich auch nicht hinterfragt werden.

Ihr sei wichtig, sicherzustellen, „dass die Verkehrssicherheit – auch für Menschen, die Rad fahren möchten, gewährleistet ist“. Und das lasse sich eben am besten durch eine „bauliche Abtrennung des Radwegs“ gewährleisten. Dabei sei es zweitrangig, ob es Poller, Schwellen oder Blumenkübel seien. Auch parkende Autos als Schutz seien denkbar, so Hassepaß.

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Sie empfinde es als nachvollziehbar, dass rot-weiße Poller als „weniger ästhetisch wahrgenommen werden, als zum Beispiel Bordsteine“, sie wolle ästhetische Belange jedoch noch über die Verkehrssicherheit stellen. Sie wolle vermeiden, dass die Diskussion um die Optik der Poller dazu führen könnte, dass künftig ganz auf den Schutz der Radwege verzichtet werde. Dabei gäbe es längst auch andere Lösungen, wie etwa auf der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg. Dort wurden Bordsteine aufgeklebt und trennen so den Rad- vom Autoverkehr.