Wer in Berlin mit dem Auto unterwegs ist, wird in beliebten Wohngebieten schon häufiger mal die ein oder andere Runde durch den Kiez gedreht haben. Vor allem in kleineren Nebenstraßen gibt es einfach nur eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen.
In der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg haben sich nun mehrere Parteien über die Aufstellungsorte von Parkautomaten gestritten. Die CDU machte in der BVV deutlich, dass sie die Automaten nicht auf der Fläche eines Stellplatzes aufgestellt sehen möchte. Stattdessen sollen sie auf den Gehweg gestellt werden, um keine Parkplätze zu vernichten. Roland Stimpel vom Verein „Fuss e.V.“ hat sich hierzu nun gegenüber BERLIN LIVE geäußert.
Roland Stimpel würde Parkautomaten gerne von Berliner Gehwegen verbannen
Ähnlich wie die Grünen im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg würde er die Parkautomaten grundsätzlich von den Gehwegen verbannen. Für Fußgänger-Aktivist Stimpel steht fest: „Wo am Fahrbahnrand Platz zum Parken ist, ist auch Platz für Parkautomaten.“
„Autofahrer können sie dort am besten sehen und erreichen“, so Roland Stimpel. „Das Gleiche gilt übrigens für Ladesäulen.“ Für ihn gibt es keinen Grund, warum man die Gehwege mit ihnen belasten sollte. Diese wären ohnehin schon voll mit Schildern, Telekom-Kästen, Cafétischen, E-Scootern und Fahrrädern.
„Wo am Fahrbahnrand Platz zum Parken ist, ist auch Platz für Parkautomaten“
Auf Nachfrage von BERLIN LIVE, ob man Parkautomaten nur dort aufstellen sollte, wo Menschen im Rollstuhl behindert werden oder eine Durchfahrt mit dem Kinderwagen nicht möglich ist, antwortete der Fußgängeraktivist: „Gehwege sind nicht nur zum Gehen da, sondern auch für Bänke, Bäume, Haltestellen und mehr.“
Für den Vorstand von „Fuss e.V.“ gelten vor allem die „Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen“. Demnach sollten Gehwege 2,50 Meter breit sein. „Nur dann können sich dort Fußgänger ungehindert begegnen – auch wenn zum Beispiel eine Person einen Zwillingskinderwagen schiebt oder eine andere einen Koffer an der Seite rollt.“
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Auch beim Abstellen von Fahrrädern, Motorrädern und E-Scootern wünscht sich Roland Stimpel, dass man sich in Berlin am Bezirk Mitte orientiert. Dort habe man dafür gesorgt, dass an zahlreichen Kreuzungen Abstellflächen geschaffen wurden, wodurch der Parkraum „viel effizienter“ genutzt werde. „Wer in Berlin über Parkraummangel klagt, sollte diesen Effizienzvorteil viel öfter nutzen“, so Stimpel. „Wo vorher ein Auto stand, stehen jetzt bis zu acht Fahrräder und E-Scooter.“