Der Berliner Straßenverkehr kann manchmal ziemlich irreführend sein. So ist es keine Seltenheit, dass sogar „alte Hasen“ in der Hauptstadt während der Fahrt von A nach B noch einen Routenführer verwenden.
Doch auch der digitale Helfer kann mal falsch liegen. Und genau so könnte es in den kommenden Wochen in Berlin-Wedding laufen – und das aus einem ganz bestimmten Grund.
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Berliner Verkehrsteilnehmer müssen sich umstellen
In einer Facebook-Gruppe sorgte der Verein „Berlin Postkolonial e.V.“ für Klarheit im angekündigten Verkehrschaos: „Nach Jahrzehnten des zivilgesellschaftlichen Engagements vor allem aus der afrikanischen/Schwarzen Community wird die 1939 von den Nationalsozialisten benannte Petersallee in Maji-Maji-Allee und Anna-Mungunda-Allee umbenannt.“
Ab dem 23. August 2024 trägt die Allee im Afrikanischen Viertel also einen neuen Namen – und der dürfte in so manchen Navis und auch Köpfen von Taxifahrern sicherlich noch nicht prompt gespeichert sein. Dabei steckt eine tiefe Bedeutung dahinter, wie der Verein betonte: „Damit wird Berlin die öffentliche Ehrung für Carl Peters, einen der grausamsten deutschen Kolonialverbrecher und Rassisten, beenden.“
Berliner Verein lädt zu Gedenkmarsch ein
Für die offizielle Umbenennung der Straße wurde mit dem 23. August auch ein bestimmtes Datum gewählt – nämlich der Internationale Tag zur Erinnerung an den Versklavungshandel und an seine Abschaffung. „Wir möchten Euch herzlich einladen, diesen besonderen Tag mit einem gemeinsamen Gedenkmarsch zur Erinnerung an die Opfer von Maafa (Afrikas verheerender Katastrophe von Versklavung und Kolonialismus) zu beginnen“, teilten die Verantwortlichen des Vereins mit.
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Um 13 Uhr startet der Zug an der Kameruner Straße 1 / Ecke Müllerstraße. Anschließend folgt gegen 15 Uhr auf dem Manga-Bell-Platz die feierliche Veranstaltung zur Namensänderung, bei der auch andere Vereine, Aktivisten und Initiatoren erwartet werden.