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BVG: U-Bahn-Chaos am Sonntagmorgen – Passagiere zurückgewiesen

Wer am Sonntag mit der BVG von der Warschauer Straße ins Prinzenbad wollte, musste eine Menge Zeit mitbringen – und auch Enttäuschungen ertragen.

© BERLIN LIVE/Domescu Möller

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Es ist heiß in Berlin. Bis zu 35 Grad waren für den Sonntag (21. Juni) angesagt. Entsprechend wollten viele Menschen ins Freibad gehen. Für die Menschen im Stadtteil Friedrichshain liegt das nächste größere Freibad nur ein paar U-Bahn-Stationen entfernt.

Denn eigentlich braucht es mit den Bahnen der BVG nur wenige Minuten, um von der Warschauer Straße ins Kreuzberger Prinzenbad zu kommen. Mit Handtüchern, Bikinis und Badesachen standen am Sonntagvormittag zahlreiche Badegäste auf dem engen Bahnsteig – doch erst gab es Verwirrung und dann gleich mehrere Enttäuschungen.

BVG: Chaos auf dem Weg ins Freibad

Wer regelmäßig vom U-Bahnhof Warschauer Straße die Berliner U-Bahn-Linien U1 und U3 nutzt, weiß, dass die Anzeigen an den drei Gleisen oft nur grobe Hinweise darauf sind, wann die Züge tatsächlich fahren. So war es auch am Sonntag. Doch an diesem Vormittag gegen 11 Uhr passierte noch einiges mehr.

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So berichteten einige Fahrgäste, dass in einer U-Bahn fälschlicherweise ein Ersatzverkehr zwischen dem Bahnhof Kottbusser Tor und dem Bahnhof Gleisdreieck angesagt wurde. Die Bahn fuhr allerdings trotzdem durch.

Und auch am Bahnhof Warschauer Straße wurde es in den Minuten danach recht chaotisch. Plötzlich zeigten alle drei Anzeigen: „Hier kein Zugverkehr.“ Die BVG-App zeigte zu diesem Zeitpunkt aber noch immer an, dass alle Züge nach Plan fahren würden. Und das während immer mehr Fahrgäste auf den Bahnsteig drängten.



Nähere Informationen gab es zunächst nicht – auch dann nicht, als eine Bahn auf dem dritten Bahnsteig einfuhr. Doch der Fahrer wimmelte die Passagiere gleich ab: „Nicht einsteigen“, lautete die Durchsage. Die Bahn wurde zurück ins Depot gefahren.


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Die Passagiere zogen enttäuscht und genervt wieder auf den Bahnsteig zwischen den anderen Gleisen ab. Als sich das ganze knappe fünf Minuten später wiederholte, wurde höhnisches Lachen laut. Einige Gäste stürmten aus dem Bahnhof und versuchten, anders an ihr Ziel zu kommen.

U1 nur im Westen unterwegs

Inzwischen gab es aber immerhin sichtbare Hinweise darauf, warum seit nunmehr fast 20 Minuten keine Bahn mehr von der Warschauer Straße abgefahren war. Die U1, so hieß es auf der Anzeige, verkehre derzeit nur zwischen Uhlandstraße und Wittenbergplatz – also ganz im Westen. In der App fand sich zu diesem Zeitpunkt keine Information. Das Informationsangebot über die Plattform X hatte die BVG in dieser Woche abgestellt. BERLIN LIVE berichtete.


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Erst knapp eine Dreiviertelstunde später fand sich auf der Homepage der BVG die Information über die Unterbrechung der Linie U1. Wegen eines „Schadensereignisses“ fuhr die Linie U1 nicht zwischen der Warschauer Straße und dem Wittenbergplatz. Die Sperrung sollte laut der Meldung bis 23.30 Uhr andauern, war aber offenbar früher behoben. Bereits am Abend gegen 19 Uhr fuhren auch wieder Züge der U1. Worum es sich bei diesem „Schadensereignis“ genau handelte, wurde nicht klar. Die Pressestelle der BVG war für BERLIN LIVE am Sonntagmittag nicht zu erreichen.

Immerhin: Nach etwas mehr als 20 Minuten Wartezeit fuhr ein Zug der Linie U3 am Bahnhof Warschauer Straße ein – und fuhr dann auch wieder mit Passagieren los. Über viele Stunden fuhr allerdings nur die U3 durch Kreuzberg. Die Waggons waren entsprechend voll.