Ausfälle, Verspätungen, Gedränge an den Gleisen und überfüllte Züge. Wer mit der Berliner U-Bahn unterwegs ist, muss starke Nerven haben. Mit einem „Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten“ ist den vielen Berlinerinnen und Berlinern, die täglich mit den Zügen der BVG fahren, eher wenig geholfen.
Um dem Chaos ein Ende zu setzen, braucht die BVG dringend neues Personal und auch die Zugflotte muss erweitert werden. Doch das scheint einfacher gesagt als getan.
BVG: Überfüllte Züge und Fahrplan-Chaos
Bis Ende 2022 sollte der Mangel an U-Bahnen behoben worden sein und 200 neue Züge über die Schienen der BVG fahren. Doch noch immer sind die Fahrzeuge nicht im Einsatz. Der Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler, der die dringend gebrauchten Bahnen in seinem Werk in Pankow produziert, erklärt das mit Lieferengpässen. Tatsächlich scheint der Grund jedoch ein anderer: Die BVG verweigerte die Annahme wegen erheblicher Qualitätsprobleme.
Der massive Fahrzeugmangel führt regelmäßig zu Chaos in Berliner U-Bahnhöfen. Über ein Viertel der Fahrten der U5 wurden mit Kurzzügen von vier, anstelle der üblichen sechs Wagen durchgeführt und auch die U1 war jüngst mit nur einem längeren Zug unterwegs. Die Kapazitäten der BVG betrugen so nicht mal 60 Prozent.
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Die Folge: Die Züge sind überfüllt, die Fahrgastwechsel dauern länger und in der Konsequenz fahren die Bahnen nicht mehr im gewohnten Takt. Auf drei hintereinander kommende U-Bahnen folgen so nicht selten minutenlange Fahrpausen. Der Personalmangel in den Stellwerken tut den Rest und das Chaos bleibt für Stunden erhalten.
Kommen jetzt endlich die neuen Züge?
Doch es gibt Licht am Ende des BVG-Tunnels. Die Auslieferung scheint nun endlich wieder aufgenommen worden zu sein. Nach Informationen der nd gibt es konkrete Termine für die Einweisung von Fahrpersonal für die neuen Züge.
Die ersten fünf Fahrerinnen und Fahrer sollen in der zweiten Januarwoche 2024 auf den neuen Fahrzeugtypen ausgebildet werden. Es handelt sich dabei um das sogenannte Kleinprofil der Zug-Linien U1 bis U4. Ab dem 22. Januar bis Ende Februar sollen dann erste Probefahrten ohne Fahrgäste auf dem Netz stattfinden.
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Fahrgäste der BVG können nur hoffen, dass dieses Mal alles gutgeht und die Qualitätsprobleme von der Firma Stadler behoben worden sind. Mit Sperrungen und Ausfällen wegen Baustellen ist aber weiterhin zu rechnen. „Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten“ werden Nutzer der BVG also noch weiterhin hören.