Der Berliner Hauptbahnhof gilt als einer der Knotenpunkte der Stadt. Nicht nur die S-Bahnen steuern diesen Ort an, auch die Züge des Nah- und Fernverkehrs sowie die Straßenbahnen und Busse der BVG sind von dort aus zu erreichen.
Doch letzteres könnte möglicherweise bald schwieriger werden. Denn es steht die Überlegung im Raum, ein paar der Bushaltestellen zu streichen. Ist damit endgültig der Höhepunkt des Verkehrschaos erreicht?
Hauptbahnhof: Ist das Verkehrschaos bald komplett?
Der Europaplatz auf der Nordseite des Berliner Hauptbahnhofs soll schon seit längerer Zeit neu geplant werden. Doch wirklich positive Aspekte hat das für die Reisenden bisher nicht. Im Gegenteil: Jetzt will die BVG einfach ihre bisherige Haltestelle „S+U Hauptbahnhof“ wegfallen lassen – zumindest bei einigen Linien.
Das geht aus einer Mail an Mittes Verkehrsstadträtin Almut Neumann (Grüne) sowie die Verkehrsverwaltung von Senatorin Manja Schreiner (CDU) hervor, welche dem „nd“ vorliegt. Die Begründung der BVG klingt simpel.
BVG: Fahrgäste begeben sich in Gefahr
Seit dem Wegfall des Taxistandes vor dem Eingang des Hauptbahnhofs sei die Haltestelle „nicht ordnungsgemäß anfahrbar“. Aus Platznot sind die Taxen mittlerweile auf die Straße ausgewichen und warten dort auf ihre Fahrgäste. „Unsere Busse halten in der zweiten Spur, links neben den ordnungswidrig stehenden Taxen und Fahrzeugen der Fahrdienstleister. Die Fahrgäste verlassen den Bus über die Fahrbahn, in dessen Folge Unfälle durch Fehltreten und Stürzen nicht auszuschließen sind“, schildern die Verantwortlichen der BVG in ihrem Schreiben.
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Die von der BVG beauftragten Polizeikräfte oder Angestellten des Ordnungsamts könnten an dieser Situation bisher nichts ändern. Auch die Versuche der Busfahrer, mit den Taxifahrer zu reden, blieb bisher erfolglos. Während es in manchen Fällen an der Sprachbarriere scheitere, würden die Fahrer in anderen Fällen regelrecht aggressiv reagieren.
BVG will Stopps von mehreren Buslinien streichen
„Diese Situation ist für den Linienverkehr nicht zu akzeptieren und für unsere Fahrgäste gefährlich“, stellte die BVG klar. Sie drohe deshalb damit, die Haltestelle mit ihren Buslinien 120, 142 und 147 in Richtung Osten künftig einfach nicht mehr anzufahren. Man sei allerdings offen für einen Kompromiss beziehungsweise eine anderweitige Lösung des Problems. Bleibt abzuwarten, ob man in diesem Fall aber tatsächlich noch auf einen gemeinsamen Nenner kommt.