Viele Clubs in Berlin gelten als Safe Space für queere Menschen. Dort wird Offenheit und Toleranz gelebt. Eigentlich.
Doch in einem Forum, in dem sich alles rund um Berlins bekanntesten Club, das Berghain, dreht, erzählt ein Mann von einer offen homophoben Beleidigung, die so weder in die Hauptstadt noch in das Jahr 2024 passt. Nun stellt sich die Frage: Werden Mitglieder der LGBTQ-Community immer weiter verdrängt?
Homophobie im Berghain
Der Mann berichtet von einer Berghain-Nacht wie jeder anderen. Er ist mit Freunden unterwegs, sie haben Spaß, genießen die Musik. Als sie mit mehreren in der Schlange vor der Toilette anstehen, passiert es plötzlich. Ein Stammgast bezeichnet sie „ziemlich laut als ‚verdammte Schwuchteln.'“
+++ Berghain-Besucher warnt vor DIESER tödlichen Gefahr – „Passt auf euch auf“ +++
Doch keinen der Außenstehenden scheint das zu stören: „Die Leute haben es gehört, aber niemand hat sich für uns eingesetzt.“ In der Vergangenheit sei das wohl anders gewesen, berichtet der Berghain-Gast. „Ich frage mich, ob sich diese Person früher so wohl gefühlt hätte, wenn sie diese Beleidigungen so offen ausgesprochen hätte.“
„Der heterosexuellste Club der Welt“
Aber das ist noch nicht alles. Aus seiner Sicht übernehmen die Heteros auch an anderen Stellen im Club das Steuer und verdrängen queere Menschen. So gäbe es immer öfter „Gruppen von Menschen, die sich aggressiv an dir vorbeidrängen“, die auf der Tanzfläche alle zur Seite schieben, um sich den besten Platz direkt vor dem DJ zu sichern.
Auch einem Berghain-Mitarbeiter soll das schon aufgefallen sein. Nachdem ihm ein Kunde die Getränkebestellung an der Bar entgegen „gebellt“ haben soll, wandte er sich an den Verfasser des Beitrags und soll augenrollend gesagt haben: „Der heterosexuellste Club der Welt.“
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Vielen anderen Besuchern ist diese Entwicklung auch schon aufgefallen. Doch für sie ist das nicht die Schuld der Heteros. Einer schreibt: Wenn „Heteros, sich auf die Tanzfläche drängeln und versuchen, einen Platz in der Mitte zu ergattern, ist das nichts, was Schwule nicht auch machen würden.“ Eine andere pflichtet bei: „Ich glaube nicht, dass es darum geht, ob die Leute queer sind oder nicht. Menschen sind Arschlöcher, egal, welche Sexualität sie haben.“
So oder so ist es nichts, das in den Clubs in Berlin Einhalt bekommen sollte. Denn Safe Places sollen sicher bleiben, egal ob auf der Tanzfläche, vor den Toiletten oder sonst wo.