Die Kultur- und Gastro-Branche hat es in den letzten Jahren nicht leicht. Seit der Corona-Pandemie jagt eine Krise die nächste. Inflation, steigende Mieten und Personalkosten, stellen die Betriebe vor große Herausforderungen.
Auch Berlin trifft es hart. Immer mehr Kult-Restaurants und -Kneipen müssen schließen und auch die Berliner Club-Kultur ist in Gefahr. Um die zu retten wurde im Auftrag der Wirtschaftsverwaltung jetzt eine neue Strategie entwickelt.
Clubs in Berlin: Kann diese Strategie sie retten?
Berlin ist bekannt für seine Feier- und Clubkultur. Aus der ganzen Welt kommen Feierwütige in die Hauptstadt gereist, um einmal in den berühmten Techno-Clubs, wie dem Berghain, zu feiern. Doch ausgerechnet die ist jetzt in Gefahr. Bereits 2023 stellte die Clubcommission fest: Die Berliner Clubs stecken in der Krise.
Um Berlin als Kultur- und Partyhotspot der Republik zu erhalten, muss dringend eine Strategie her. Das dachte sich auch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und beauftragte die Clubcommission Berlin e.V. in Partnerschaft mit der international tätigen Beratungsagentur VibeLab. In Zusammenarbeit mit dem Kultur- und Medienwissenschaftler und Vorstandsvorsitzenden der Kulturstiftung Haus Europa, Steffen Damm, enstanden so 10 Zielsetzungen und 30 Handlungsempfehlungen. Am Freitag (7. Juni) wurde die sogenannte „Nighttime Strategy“ nun vorgestellt.
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„Das Ziel ist es, die Potenziale der Nachtökonomie voll auszuschöpfen, Synergien zwischen Handel, Dienstleistungen und Kultur zu schaffen sowie die Kleinteiligkeit und Diversität der Szene zu fördern.“ Das geht aus einer Pressemitteilung der Clubkommission hervor.
Clubs in Berlin bekommen Nighttime Strategy
Konkret bedeutet das, das Berliner Nachtleben muss zukunftstauglich werden. Die Clubkommission will dafür zum Beispiel die Sicherheits-, Gesundheits- und Mobilitäts-Infrastruktur optimieren. Geplant ist unter anderem, bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) eine „Liaison Nachtleben“ einzurichten. Durch eine Datenerhebung soll so mehr über das Verhalten und Sicherheitsempfinden der Verkehrsteilnehmenden zur Nachtzeit zu erfahren werden.
Auch die Zusammenarbeit von öffentlichen und private Trägern bei der Erschließung und Kuration von Räumen ist ein wichtiges Thema. Ebenso wie verbesserte Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter und Lärmschutz für Anwohner, um Konflikte zu vermeiden.
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Bei der Stärkung des Berliner Nachlebens geht es um viel mehr als das bloße Feiern. Das machte auch Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) vorab deutlich. „Viele Gäste aus der ganzen Welt kommen gerade wegen Berlins lebendigem Nachtleben zu uns – das ist gut für die Hotels, die Gastronomie und unsere Stadt insgesamt“, sagte die SPD-Politikerin.