Veröffentlicht inErlebnisse

Wuhlheide in Berlin: Wald und Freizeitgebiet – doch früher war es hier viel düsterer

In der Wuhlheide in Berlin finden heute Ausflüge und Konzerte statt. Doch der Ort blickt auf eine dunkle Geschichte zurück.

Wuhlheide in Berlin
© imago/Piero Chiussi

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

In Berlin leben fast vier Millionen Menschen auf ziemlich engem Raum zusammen. Da braucht es natürlich grüne Oasen und Freiflächen, auf denen die Stadtbewohner ein bisschen Natur genießen können. In der Wuhlheide gibt es all das – und sogar noch Konzerte von echten Stars.

Auf der dortigen Open-Air-Bühne gibt es regelmäßig Auftritte. Und schon der Weg dorthin durch den Wald ist eindrucksvoll. Doch so vergnügt war es dort nicht immer. Denn die Wuhlheide blickt auf eine dunkle Geschichte zurück.

Über 100 Jahre Wuhlheide in Berlin

1911 wurde die Wuhlheide von der Stadt Berlin zur Trinkwassergewinnung angekauft. Neun Jahre später entstand mit dem Groß-Berlin-Gesetz die Stadt, wie wir sie heute kennen. Seitdem liegt auch die Wuhlheide im Berliner Stadtgebiet. Während des Zweiten Weltkriegs änderte sich die Nutzung der Fläche jedoch drastisch.

+++ Berlin: Heftige Vorwürfe! Carsharing-Anbieter soll Staat um 30 Millionen Euro betrogen haben +++

Denn in den 40er-Jahren errichtete das NS-Regime auf dem Areal der Wuhlheide mehrere Baracken für Zwangsarbeiter. Die Insassen mussten im nahegelegenen AEG-Stammwerk im Stadtteil Oberschöneweide arbeiten. Am Rande des Tierparks Berlin erinnert ein Gedenkstein an dieses dunkle Kapitel.

Langer Weg zum Erholungsgebiet

Nach Kriegsende lag die Wuhlheide in der Sowjetischen Besatzungszone. In den 1960er-Jahren entstand hier eine Kaserne der sowjetischen Streitkräfte. Der Bau war nötig geworden, weil der Geheimdienst KGB die als Kaserne geplanten Gebäude für sich beanspruchte. Bereits 1911 war ein Volkspark Wuhlheide in Berlin geplant – doch der lag jahrzehntelang in der Schublade.



Bis zum Abzug der russischen Streitkräfte im Jahr 1990 war nämlich nicht an eine rein zivile Nutzung der Wuhlheide in Berlin zu denken. Erst im Jahr 2006 wurde der heutige Volks- und Waldpark auf dem Gelände umgesetzt. Ein weiter Weg zum vergnüglichen Ort, der das Areal heute ist.