Im Zoo Berlin gab es Mitte April allen Grund zur Freude. Denn es stand nicht irgendein Tier-Geburtstag an, sondern der Ehrentag des ältesten Zoo-Bewohners und sogar ältesten Gorillas der Welt.
Gorilla-Dame Fatou wurde unglaubliche 67 Jahre alt und das wurde entsprechend gebührend gefeiert. Doch eine tierische Party gab es nicht, da der Menschenaffe ganz alleine in einem Gehege lebt.
Zoo Berlin: So kam Gorilla Fatou in die Hauptstadt
Blickt man auf Fatous Leben zurück, sind das schon so einige Jahre, die man betrachten muss. Schätzungsweise im Jahr 1957 wurde der Gorilla in freier Wildbahn geboren. Wenig später soll ein französischer Matrose sie nach Marseille gebracht haben, wo er den Gorilla eines Tages in einer Bar zurückließ, nachdem er seine Rechnung nicht bezahlen konnte.
+++ Berlin: Wird die Tierschutzbeauftragte in ihrer Arbeit eingeschränkt? +++
Die Wirtin nahm wegen des Tiers daraufhin Kontakt mit dem Zoo Berlin auf und konnte erreichen, dass dieser Fatou aufnahm. Am 11. Mai 1959 trat die Gorilla-Dame schließlich ihre Reise in die deutsche Hauptstadt an, wo sie bis heute lebt. Allerdings mit einem wesentlichen Unterschied zu damals.
Gar nicht böse darüber
Denn während der Menschenaffe zunächst gemeinsam mit Artgenossen in einem Gehege untergebracht war, findet man Fatou inzwischen als Einzeltier hinter den Zäunen des Zoos wieder. Ein trauriger Anblick könnte man meinen, doch der Eindruck täuscht.
Wie Tierpflegerin Batia Link BERLIN LIVE verriet, sei Fatou gar nicht böse darüber. Die Gorilla-Dame „möchte gar nicht, dass die anderen so nah an sie herankommen“. Daher lebt sie seit circa 2010 getrennt von den anderen, habe aber Sichtkontakt zu ihnen, wenn diese draußen seien, und könne ihre Artgenossen auch riechen, sehen und hören.
Auch DAS sind Gründe dafür, dass Fatou alleine in einem Gehege im Zoo Berlin lebt
Es gibt aber auch weitere Gründe dafür, dass die Gorilla-Dame ihren Alltag alleine bestreitet. Link erklärt, dass Fatou „vom Alter her gar nicht mehr mit den anderen mitkommen würde. Sie würde keine Möglichkeiten haben, Essen zu bekommen, da wären die anderen einfach schneller.“ Außerdem wäre die Seniorin der Tiere wohl die Leidtragende im Falle eines Streits. Durch den Umstand, dass sie ihr eigenes Gehege hat, schütze der Zoo Berlin sie vor solchen Situationen.
Weitere Themen aus Berlin:
Dass die Zoo-Besucher den ältesten Gorilla der Welt also ganz alleine vorfinden, hat gute Gründe und liegt ganz im Interesse von Fatou.