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Zoo Berlin verkündet Neuigkeiten – Fans hören ganz genau hin

Im Löwengehege im Zoo Berlin gab es die letzten Monate ein besonderes Accessoire zu beobachten. Doch wie gefährlich ist es für die Tiere?

Zoo Berlin
© IMAGO/Scherf

Tierwelten in der Metropole: Berliner Zoo und Tierpark im Vergleich

Berliner Zoo oder doch lieber in den Tierpark? Dies sind die Unterschiede der beiden Anlagen.

Der Zoo Berlin gilt als der artenreichste Tierpark der Welt. Von Gorillas über Pinguine bis hin zu Pandas sieht man hier wirklich alles, was das Tierreich zu bieten hat. Das ist nicht nur für Besucher eine tolle Möglichkeit, um mehr über die Arten zu erfahren, sondern auch für Forscher.

Denn kaum irgendwo lassen sich wilde Tiere so gut untersuchen. Das haben in den vergangenen Monaten auch die Löwen Esla und Mateo erfahren. Mit ihrem Beitrag soll es Löwen in Namibia bald besser gehen. Wie das funktioniert und warum ein Zoo-Fan dabei skeptisch wird.

Zoo Berlin unterstützt Forschungs-Initiative

Über Löwen und ihr Verhalten ist bislang noch nicht viel bekannt, erklärt Tierarzt und Projektleiter der „Gaia Initiative“, Dr. Ortwin Aschenborn, in einem Video, das der Zoo Berlin auf Instagram geteilt hat. Doch gerade dieses Wissen kann dabei helfen, das Zusammenleben von Mensch und Tier in und um Nationalparks wie den Etosha-Park in Namibia zu verbessern und Konflikte zu entschärfen.

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Um das Verhalten zu verstehen, werden in dem Park schon seit Jahren GPS-Halsbänder verwendet. Gleichzeitig werden die Tiere von Experten begleitet. Doch genau hier liegt das Problem. „Wenn man die Tiere in der Wildnis verfolgt, um sie zu beobachten, stört man sie und sie verhalten sich anders“, so Aschenborn.

Geht von den Halsbändern eine Gefahr aus?

Tiere, die im Zoo leben, haben sich dagegen schon an den Menschen gewöhnt und verhalten sich daher – bis auf den Jagdtrieb – natürlicher in unserer Gegenwart. Aus diesem Grund wurden den beiden Löwen Elsa und Mateo im Frühjahr GPS-Halsbänder umgebunden. Gleichzeitig wurden ihr Verhalten und ihre Bewegungsmuster von Kameras gefilmt.

Auf diese Weise soll eine KI, die später in Namibia eingesetzt wird, darauf trainiert werden, zu erkennen, wo die Tiere sind und vor allem, was sie dort machen.


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Das ambitionierte Forschungsprojekt erhält auf Instagram viel Zuspruch von den Fans des Zoos Berlin. Doch einer gibt sich skeptisch: „Ich frage mich, warum die Tiere heutzutage immer noch solch große und störende Halsbänder tragen müssen, damit das GPS sie findet, wo es doch (Mikro)chips gibt.“ Schließlich böten die Lederhalsbänder auch ein Risiko, hängen zu bleiben oder sich gar zu strangulieren.

Das sei zwar richtig, erklärt die „Gaia-Initiative“ in einem Kommentar. Doch das Hauptproblem sei die Stromversorgung. „Bei Löwen-Halsbändern gibt es keine Möglichkeit, über eine Solarzelle Strom zu generieren. Es muss also alles, was für den Betrieb und das Senden von Daten an Energie benötigt wird, in einer Batterieladung im Halsband vorhanden sein.“ Dennoch sei das für die Tiere aber kaum gefährlich. Denn es gebe strenge Grenzwerte von Tiersendern, heißt es in dem Kommentar.

Mateo und Elsa haben ihre Zeit damit gut überstanden. Ähnlich wird es wahrscheinlich auch den Tieren im Etosha-Nationalpark gehen. Denn die Forscher wollen mit ihrer Arbeit schließlich das Wohl der Tiere verbessern und nicht verschlechtern.