Rund 70 Einkaufzentren gibt es in Berlin und gilt damit als Shopping-Center-Hauptstadt. Doch viele Center stehen leer, neue Mieter sind rar und Besucher bleiben aus.
Laut den Grünen braucht es kreative Ansätze, die über Konsum hinausgehen. Bürgerbüros, Bibliotheken und Arztpraxen könnten die Zentren beleben und Menschen wieder anziehen. Auch Kulturprojekte wären denkbar. Aber ist das umsetzbar?
Neues Konzept soll Einkaufzentren in Berlin retten
„Wir sind sehr überzeugt davon, dass Einkaufscenter dann zu lebendigen Orten für das Quartier und den Kiez werden können, wenn es eine kluge Nutzungsmischung gibt“, betonte Bettina Jarasch, Fraktionsvorsitzende der Berliner Grünen gegenüber der „BZ“. Sowohl Kunden als auch die Berliner Einkaufszentren selbst könnten von einer klugen Nutzung der Räume profitieren.
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Die Grünen fordern, dass Bezirke und das Land Berlin stärker auf Flächen in Einkaufszentren setzen. Öffentliche Einrichtungen wie Bürgerdienste oder Bibliotheken könnten dort Platz finden. Das Bürgeramt im Einkaufszentrum „Wilma Shoppen“ in Charlottenburg belegt, wie erfolgreich solche Projekte funktionieren. „Das läuft großartig“, bestätigt auch Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch.
Handelsverband sieht Potenzial
Darüber hinaus schlagen die Grünen Spielplätze, kulturelle Angebote oder Versorgungseinrichtungen als weitere Nutzungsmöglichkeiten vor. Ihre Ideen stützen sich auf die Annahme, dass durch vielfältige Angebote auch eine breitere Zielgruppe erreicht werden kann. Allerdings hängt eine Umsetzung stark von Mietpreisen und der Eigentümerstruktur ab. „Es muss für das Land wirtschaftlich sein, wir wollen nicht die Shopping Center subventionieren,“ stellt Jarasch klar.
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Auch der Handelsverband Berlin-Brandenburg sieht Potenzial in der Nutzung durch Behörden, weist aber auf die Mietpflicht öffentlicher Einrichtungen hin. „Shopping-Center sind keine gemeinnützigen Einrichtungen,“ erklärt Geschäftsführer Nils Busch-Petersen. Der Berliner Senat präsentierte kürzlich einen Zehn-Punkte-Plan, um Leerstand in den Centern zu bekämpfen. Ziel ist es, neue Mieter einfacher zu fördern und Berlin attraktive Einkaufszentren zu sichern.
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