Das KaDeWe gehört zu den größten Kaufhäusern Europas. 60.000 Quadratmeter hat das Kaufhaus des Westens vorzuweisen. In Berlin und ganz Deutschland ist es in jedem Fall das berühmteste Warenhaus. Es befindet auf der Tauentzienstraße in Berlin-Charlottenburg, kurz bevor die berühmte Einkaufsstraße Berlins – der Ku’damm – beginnt.
Die österreichische Signa Holding des Karstadt-Besitzers René Benko steckt in einer tiefen finanziellen Krise. Und diese Krise weitet sich bis nach Berlin aus, denn zu den Immobilien Benkos in der deutschen Hauptstadt zählt auch das KaDeWe. Wie steht es also um das Kult-Kaufhaus im Herzen der Stadt?
KaDeWe: Deutsche Signa-Tochter meldet Insolvenz an
Am weltweiten Einkaufs-Tag „Black Friday“ (24. November) hat die deutsche Tochtergesellschaft des österreichischen Immobilien-Milliadärs René Benko in Berlin-Charlottenburg Insolvenz angemeldet.
Was viele Branchenkenner seit der Bekanntmachung der Benko-Krise befürchteten ist am Freitagnachmittag zur bitteren Gewissheit geworden: Die deutsche Tochter der Signa Prime Selection hat Insolvenz angemeldet. Demnach stellte die Signa Real Estate Germany GmbH beim Amtsgericht Charlottenburg einen entsprechen Antrag.
Ebenfalls zu Benkos Immobilien in Berlin und Teil der Signa Real Estate Germany ist das Hochhaus „Upper West“ am Breitscheidplatz nur wenige Meter vom KaDeWe entfernt. Damit beginnt das Rätselraten, was aus den beiden Berliner Wahrzeichen in der City-West wird.
Geschäft läuft gut und doch fehlt das Geld
Das KaDeWe selbst wird von der Signa Holding und einem thailändischen Konzern namens Central Group betrieben. Eine KaDeWe-Sprecherin äußerte gegenüber der „B.Z.“: „Zu den aktuellen Entwicklungen der Signa Gruppe können wir uns nicht äußern. Das operative Business in unseren Stores läuft wie gewohnt und uneingeschränkt weiter und wir freuen uns auf ein starkes Weihnachtsgeschäft“.
Wirtschaftlich steht das Kaufhaus scheinbar nicht schlecht da. Ein Insider sagte der „B.Z.“: „Das KaDeWe läuft super, die Umsätze sind besser als vor Corona“. Es ist gerade einmal ein Jahr her, dass man die umfangreichen Modernisierung mit einem Kostenpunkt von 300 Millionen Euro feiert. Gleichzeitig steht auf einigen Baustellen der Signa rund um das KaDeWe seit einigen Wochen alles still. Die Baufirmen hatten aufgehört zu arbeiten, nachdem kein Geld mehr geflossen war.
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Wie der „Spiegel“ berichtet, werden für zwei weitere Signa-Firmen in Deutschland bereits Insolvenzanträge vorbereitet. Die österreichische Tageszeitung „Standard“ berichtet in ihrer Online-Ausgabe, dass bereits am Dienstag der Insolvenzantrag für die gesamte Gruppe gestellt werden solle.