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Asyl: Im BR-Fernsehen spricht eine Seniorin gegen den Zeitgeist – „Bin entsetzt“

Immer geht es nur um Probleme und Risiken: Beim Thema Asyl gibt es viele Negativschlagzeilen. Eine Seniorin wehrt sich dagegen.

Sie kann es nicht mehr hören! In der Sendung „Jetzt red i“ im BR-Fernsehen können Menschen aus dem Volk auf Augenhöhe mit Politikern debattieren. Im oberbayerischen Miesbach ging es dabei um das Thema Asyl, als eine Seniorin mit einer eindringlichen Botschaft ans Mikro ging.

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Der Zeitgeist ist eindeutig: Laut einer Umfrage von Infratest dimap (ARD) meinen 77 Prozent der Deutschen, dass es eine Wende in der Asyl- und Flüchtlingspolitik brauche. Es sollen weniger Menschen nach Deutschland einwandern. Die hohen Wahlergebnisse von AfD und BSW setzen die Ampel und die Union weiter unter Druck, strengere Maßnahmen gegenüber Geflüchteten zu beschließen.

Asyl: Frau im BR beklagt „negative, destruktive Haltung“

Stets werden in aktuellen Reden und Beiträgen die Belastungen für Kommunen wie etwa der Wohnraummangel, die hohen Sozialausgaben und Fragen der Inneren Sicherheit in den Vordergrund gerückt. Fast immer geht es nur um Integrationsprobleme – kaum um die Chancen und Bereicherungen durch die Menschen aus anderen Kulturkreisen. Insbesondere auch angesichts der demografischen Probleme in Deutschland.

Da ergreift Angela Mai das Mirko in der BR-Sendung. Sie wirbt für einen Asyl-Perspektivwechsel.

„Ich bin einigermaßen entsetzt über die Entwicklung der Einstellungen in unserem Land. Ich mache seit 2011 Arbeit mit Flüchtlingen. Ich habe nur einen einzigen Fall gehabt, von einem Asylbewerber oder -bewerberin, die nicht dringend daran interessiert war zu arbeiten, sich zu integrieren, ein Mitglied der Gesellschaft hier zu werden. Wir verpassen all diese Möglichkeiten, wenn wir diese negative, destruktive Haltung wachsen lassen, die ich immer wieder auch hier heute Abend merke.“

Viele Geflüchtete seien „in guter Arbeit“

So findet sie es auch „ziemlich schrecklich“, dass CSU-Generalsekretär Martin Huber in der Talkshow ständig über Grenzabweisungen und Abschiebungen spricht. Man könne nicht alle Menschen „einfach weiterschieben“. Zudem gebe es viele Geflüchtete, „die schon in guter Arbeit“ seien.


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Nach aktuellen Angaben der Arbeitsagentur arbeiten mindestens 28,6 Prozent der Asyl-Schutzenden in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, weitere 5,5 Prozent in einem Mini-Job. Der tatsächliche Anteil soll jedoch etwas höher liegen, bei etwa 40 Prozent, denn die Zahlen der Arbeitsagentur sind unvollständig. Zum Vergleich: Die Beschäftigungsquote bei Deutschen liegt bei gut 70 Prozent.