Erst letztens berichtete BERLIN LIVE, dass die Charité in den ersten sechs Monaten des Jahres bereits so viele Stichverletzungen registrierte wie sonst im gesamten Jahr. Doch nicht nur in der Hauptstadt gibt es erschreckende Tendenzen.
Auch deutschlandweit kommt es zu immer mehr Messerattacken. Das belegen aktuelle Zahlen der Bundespolizei. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will jetzt handeln.
Berlin: Grundlegende Änderungen geplant
Es ist eine schockierende Statistik. Wie die „Bild“ berichtet, verzeichnete die Bundespolizei in der ersten Hälfte des Jahres bereits 430 Messerattacken – im Vergleich dazu kam es im gesamten Jahr 2023 zu 777 Fällen. Vor allem an Bahnhöfen ist ein deutlicher Anstieg bemerkbar. Wie reagiert die Bundesregierung in Berlin auf diesen Trend?
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Für Bundesinnenministerin Nancy Faeser steht fest: So kann es nicht weitergehen. Sie kündigt daher an, das Waffenrecht verschärfen zu wollen. Die 54-Jährige möchte „den Umgang mit Messern im öffentlichen Raum weiter einschränken“. Eine Ausnahme sollen aus ihrer Sicht lediglich Haushaltsmesser darstellen, die „in geschlossenen Behältnissen nach dem Kauf“ transportiert werden.
Das sind ihre Pläne
Konkret sollen Messer „nur noch bis zu einer Klingenlänge von sechs Zentimetern statt bisher zwölf Zentimetern in der Öffentlichkeit mit sich geführt werden dürfen“, erklärt Faeser. Außerdem möchte sie für „gefährliche Springmesser“ ein generelles Umgangsverbot erwirken. Um die Pläne durchzusetzen, werde das Innenministerium schon zeitnah entsprechende Waffenrechtsänderungen vorlegen.
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Mit ihrem Vorhaben, das Waffenrecht zu verschärfen, geht Faeser auch auf die diesbezüglich geäußerten Forderungen der Länder ein. Von den Kommunen fordert die Ministerin nun ihrerseits mehr „Waffen- und Messerverbotszonen“. Dabei verweist sie auf die Vorgehensweise der Bundespolizei, die die Einhaltung der Messerverbote an Bahnhöfen konsequent durch Kontrollen durchsetze.