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Berlin: Bei der Staatsanwaltschaft stapeln sich die Fälle – SO viele Verfahren sind offen

Bei der Staatsanwaltschaft in Berlin stapeln sich die Akten. Die unerledigten Fälle werden dabei immer mehr.

Akten stapeln- sich bei der Staatsanwaltschaft in Berlin
© IMAGO/Michael Gstettenbauer , IMAGO/Emmanuele Contini

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Im Jahr 2021 verzeichnete Berlin in Summe 482.127 Straftaten. Das ist allerdings nur die Zahl der Straftaten, von denen man weis. Die Zahl der tatsächlich vollzogenen Straftaten in der Bundeshauptstadt dürfte also noch höher sein. Wird eine Straftat zur Anzeige gebracht, landet der Fall in Form einer Akte beim entsprechenden Gericht.

Bei einer Zahl von durchschnittlich 1.321 Straftaten pro Tag in Berlin (im Jahr 2021) landen dementsprechend viele Akten auf den Schreibtischen der zuständigen Behörden. So auch bei der Staatsanwaltschaft in der Turmstraße in Berlin-Tiergarten.

Berlin: Immer mehr unerledigte Fälle

Die Stapel unabgeschlossener Fallakten bei der Berliner Staatsanwaltschaft werden immer höher. Nach Angaben des Deutschen Richterbundes waren zum Stichtag, dem 30. Juni 2023, 35.958 Verfahren offen. Zwei Jahre zuvor waren es zum selben Zeitpunkt 32.716, was einen Zuwachs von 10 Prozent ausmacht.

Berlin liegt damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. In ganz Deutschland habe es zur Jahresmitte fast 850.000 unerledigte Verfahren bei den Staatsanwaltschaften des Landes gegeben. Im Vergleich zur Jahresmitte 2021 vermerkt man hier eine Steigerung um ganze 28 Prozent.

Berlin hat zu wenig Personal

Die Berliner Senatsjustizverwaltung sagte gegenüber der „dpa“, dass die Anzahl der neuen Verfahren in den genannten Zeiträumen gestiegen sei. Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 hätten die Berliner Staatsanwälte 86.310 neue Fälle auf den Tisch bekommen. Im ersten Halbjahr 2023 waren es hingegen 101.154 Fälle.

Die Gründe für die steigenden Zahlen unabgeschlossener Fälle in Berlin sind naheliegend. Wie auch im Rest des Landes sorgen mehr Verfahren, komplexe Ermittlungen und wenig Juristen für den Anstieg offener Verfahren. Wie so oft ist mangelndes Personal der Grund für Überlastungen in den Behörden.


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Seit dem Auslaufen der Corona-Maßnahmen vermerkt Berlin einen Anstieg in der Kriminalität. Das spiegelt sich auch in den zuständigen Behörden wider. Das Land baut die Stellen an den Gerichten bereits aus. Während es im Jahr 2021 nach Angaben der Justizverwaltung 381 Stellen bei der Staatsanwaltschaft gab, sind es im Jahr 2023 bereits 392.