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Miete in Berlin: Saftige Mieterhöhungen für 40.000 Berliner

Zehntausende Berliner Mieter müssen wohl bald mit einer hohen Mieterhöhung rechnen. Das Vorgehen des Vermieter stößt auf Unverständnis.

Miete in Berlin
© IMAGO/Bildgehege

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Die Mieten in Berlin steigen immer weiter. Für viele Hauptstädter sind die Kosten für die Wohnung kaum noch tragbar. Über 27 Euro für den Quadratmeter müssen Mieter in beliebten Lagen mittlerweile zahlen.

Jetzt kommt es für 40.000 Berliner richtig bitter, denn eines der wichtigsten Wohnungsunternehmen plant eine heftige Mieterhöhung. Und das, obwohl der Vermieter eigentlich eine Kappungsgrenze festgelegt hatte. Auf Nachfrage von BERLIN LIVE hat sich Vonovia nun erklärt.

Miete in Berlin: Großvermieter verstößt gegen Mietenbündnis

Die Vonovia zählt zu wichtigsten Wohnungsunternehmen in der Hauptstadt. 40.000 Wohnungen hat die Vonovia allein in Berlin. Im Juni 2022 unterschrieb das Unternehmen die „Vereinbarung des Bündnisses für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen in Berlin“.

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Dieser Deal, der am 20. Juni 2022 unterschrieben wurde, beinhaltete die Zusage, dass sich die Bündnispartner in angespannten Wohnungsmärkten wie Berlin für insgesamt fünf Jahre an der mietsenkenden Kappungsgrenze orientieren. Demnach dürfen die Mieten in drei Jahren nur noch um maximal elf statt um bis zu 15 Prozent steigen.

Doch nun kam es für viele Mieter ziemlich heftig. Der „BZ“ zufolge hat der Immobilienkonzern bereits 20.000 Mieterhöhungen bis zum gesetzlich möglichen Maximum von 15 Prozent verschickt. 20.000 weitere sollen folgen. Für viele Berliner könnte diese Miete ein Problem werden.

Wohnungsunternehmen erklärt sich

„Wir unterstützen den Ansatz des Senats, die Herausforderungen am Berliner Markt gemeinsam anzugehen“, erklärte Vonovia-Pressesprecher Christoph Metzner auf Anfrage von BERLIN LIVE. „Der Mietspiegel ist nach wie vor die beste Richtschnur für die Berechnung von Mieten, denn er wird gemeinsam von allen Akteuren erstellt: Mieter, Vermieter, Politik und Verwaltung.“ Des weiteren sagt er: „Vonovia ist weiterhin als einziges privates Wohnungsunternehmen im Bündnis und im regelmäßigen Austausch mit Politik und Senatsverwaltung.“

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‌Gegenüber dem Berliner Stadtentwicklungssenat begründete Vonovia die Entscheidung damit, dass man zum Zeitpunkt der Unterschrift davon ausging, dass die Bundesregierung sowieso eine Absenkung der Kappungsgrenze auf 11 Prozent plane. Doch die Ampel brachte bis heute keine Mietrechtsreform auf den Weg. „Das Bündnis orientiert sich bei der Kappungsgrenze an der zu erwartenden Gesetzgebung des Bundes. Die aktuellen Änderungen folgen dem Geiste des Bündnisses“, erläuterte Metzner nun den Entschluss des Unternehmens.

Berliner Mieterverein fordert: „Vonovia muss sich endlich ihrer Verantwortung bewusst werden“

Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) zeigt sich über die Entscheidung Vonovias enttäuscht. „Wir bedauern es sehr, wenn es jetzt schon vor einer möglichen Verständigung im Bündnis zu Mieterhöhungsverlangen kommt.“ Er fordert: „Selbstverständlich gehen wir davon aus, dass sich Mieterhöhungsverlangen am geltenden Mietspiegel orientieren. Berlin hat seit Mai 2024 wieder einen qualifizierten Mietspiegel.“

Auch der Berliner Mieterverein ist von der Entwicklung entsetzt. „Vonovia muss sich endlich ihrer Verantwortung als größter Vermieterin Berlins für eine gemäßigte und sozial ausgerichteten Wohnraumversorgung bewusst werden“, bemerkt Geschäftsführerin Wibke Werner. Die heute bekannt gewordenen Mieterhöhungen ließen auf das Gegenteil schließen.


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Bei einem weiteren Punkt der Vereinbarung des Mietenbündnisses soll Vonovia dem Senat dafür Zugeständnisse gemacht haben. Während 2022 festgelegt wurde, dass Erhöhungen der Nettokaltmiete, die bei WBS-berechtigten Haushalten zu Belastungen von mehr als 30 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens führen, nicht durchführt werden, will Vonovia die Grenze jetzt auf 27 Prozent senken. Senator Gaebler dazu: „Dieses Vorgehen begrüßen wir sehr.“