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Neukölln: Wird die Sonnenallee nach getöteter Hamas-Geisel benannt? – „kurzfristig nur mit Ausnahmegenehmigung möglich“

Die Sonnenallee in Neukölln soll einigen Menschen zufolge umbenannt werden. Ein langer Prozess, der gar nicht so einfach ist.

Der Krieg in Israel und Palästina ist ein emotionales Thema, das viele Berliner beschäftigt. Seit gut einer Woche gibt es bei Social Media den Wunsch, die Sonnenallee in Neukölln nach einer getöteten Hamas-Geisel umzubenennen. Ausgerechnet eine Straße, die in den vergangenen Wochen Schauplatz für zahlreiche pro-palästinensischen Versammlungen wurde.

Eine Gegend, in der außerdem zahlreiche Palästinenser leben. Ist die Änderung des Straßennamens möglich und welche Voraussetzungen müssen zuvor erfüllt werden?

Neukölln: SIE fordert Umbenennung der Sonnenallee

Seit dem schrecklichen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel kommt es auch in Berlin immer wieder zu Protesten. Schauplatz für anti-israelische Kundgebungen war bislang oft Neukölln und die Sonnenallee. Genau diese soll nun in Shani-Louk-Allee umbenannt werden. Jedenfalls ist das ein vielfach geäußerter Wunsch bei Social Media.

Die Deutsch-Israelin Shani Louk war auf einem Musikfestival in der Nähe des Gazastreifens, als die Terroristen der Hamas das Festival-Gelände stürmte. Was lange unklar war, ist nun traurige Gewissheit: Shani Louk ist tot. Die genauen Umstände, unter denen sie getötet wurde, sind noch unklar.

Dieses tragische Schicksal nimmt die Deutsch-Israelische Gesellschaft Nürnberg-Mittelfranken bei Facebook zum Anlass, die Umbenennung der Sonnenallee in Shani-Louk-Allee zu fordern.

Ablauf einer Straßenumbenennung

Aber wie realistisch ist das? BERLIN LIVE fragte bei der Bezirksverordnetenversammlung in Neukölln nach. Karsten Schulze, Neuköllner Bezirksverordnetenvorsteher erklärt, eine Umbenennung wäre kurzfristig nur mit Ausnahmegenehmigung des Senats möglich. Die Hürden dafür seien allerdings sehr hoch. Laut Berliner Straßengesetz sollen Personen fünf Jahre verstorben sein, bevor eine Umbenennung erfolgt. Bedingung ist außerdem, „dass es sich um eine herausragende Persönlichkeit handelt sowie ein gesamtstädtisches Interesse besteht“, so Schulze.

Bislang liegen allerdings weder dem Bezirksamt, noch der Bezirksverordnetenversammlung konkrete Anträge und Vorschläge zur Umbenennung der Sonnenallee in Shani-Louk-Allee vor. Für einen sogenannten Einwohnerantrag zur Straßenumbenennung sind 1.000 Unterschriften von wahlberechtigten Bürgern notwendig. Diese würde die Bezirksverordnetenversammlung dann dazu zwingen, sich mit der Thematik zu befassen.

Faktoren, die eine Rolle spielen

Ohnehin würde es wohl einige Zeit dauern, die Sonnenallee umzubenennen. Die Größe der Straße und die dort ansässigen Unternehmen spielen aber auch eine Rolle. „Bei der Sonnenallee wären übrigens zahlreiche Anwohner und Geschäfte betroffen, zudem gibt es mehrere Haltestellen im ÖPNV, am prominentesten der S-Bahnhof Sonnenallee, die den Namen Sonnenallee tragen. Das sind alles Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt“, erklärt Schulze gegenüber BERLIN LIVE.


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Fakt ist: Es gibt ist eine Petition zur Umbenennung der Sonnenallee in Shani-Louk-Allee. Am 3. November hatte diese bereits über 300 Unterschriften. Ob diese Petition allerdings ausreicht, um die Umbenennung der Sonnenallee ins Rollen zu bringen, bleibt abzuwarten.