Der Görlitzer Park ist eines der absoluten Reizthemen in Berlin. Der Park im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist als Drogenumschlagplatz bekannt, wird von vielen Menschen auch zum Konsumieren genutzt. Aktuell gibt es Streit um einen Zaun, den der Senat haben will, der Bezirk aber nicht.
Berlins Polizei überwacht den Görlitzer Park und den angrenzenden Wrangelkiez mit einer Brennpunkt-Einheit. Zwei Jahre lang hat auch der Polizist Oliver von Dobrowolski in dieser Einheit gearbeitet, um die Kriminalität zu bekämpfen. Dabei bekam er aber auch unschöne Praktiken seiner Kollegen mit.
Görlitzer Park: Polizist schildert Erfahrungen
Oliver von Dobrowolski dürfte wohl einer der bekanntesten Polizisten Berlins sein. Der in Lichterfelde geborene Berliner wurde als Vorsitzender der Berufsvereinigung PolizeiGrün und als laute Stimme auf Twitter bekannt, weit bevor die Plattform in X umbenannt wurde. Im April 2021 legte er das Amt nieder. 2024 trat er auch bei den Grünen aus, da die Partei „keine innenpolitische Verantwortung übernehme“.
Im Jahr 2021 gründete der Kriminalhauptkommissar zudem den Verein BetterPolice, der sich für eine unabhängige Kontrolle der Polizei einsetzt. Das untermauerte er mit seinem 2022 erschienenen Buch „Ich kämpfe für eine bessere Polizei“. Immer wieder wurde von Dobrowolski von anderen Polizisten dafür angefeindet, als „Nestbeschmutzer“ beschimpft. Das dürfte auch nach der neuen ARD-Doku „Die Polizei und der Rassismus – Alles nur Einzelfälle?“ wieder auf ihn zukommen.
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In der kommt nämlich auch Oliver von Dobrowolski zu Wort, wie in einem auf Instagram veröffentlichen Teaser zu sehen ist. Der Berliner Polizist spricht hier auch über seine zwei Jahre bei der Brennpunkteinheit im Görlitzer Park. Er sagt: „Das war schon Racial Profiling, weil einfach schon gereicht hat, irgendwo einen schwarzen Menschen zu sehen, der einfach nur im Park ist.“
Polizist berichtet von anlasslosen Kontrollen
Natürlich sei bekannt, dass im Görlitzer Park schwarze Menschen mit Drogen dealen würden, gibt der Berliner Polizist zu, das bedeute aber nicht, dass man „völlig anlasslos kontrolliert“. Viele seiner Kollegen hätten das aber anders gedeutet. Laut von Dobrowolski hätten sie einfach nur aufgrund der Hautfarbe eines Menschen entschieden, diesen auch zu kontrollieren.
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Zudem, so berichtet es von Dobrowolski, habe es offenbar Vorgaben gegeben, wie viele Platzverweise die Polizisten im Görlitzer Park am Ende ihrer Schicht ausgesprochen haben müssten. Das habe die Kollegen unter Druck gesetzt. Laut dem Bericht ließ die Berliner Polizei trotz Nachfrage der Journalisten offen, ob es derartige Vorgaben gebe.
In der ARD-Doku geht es um weitere Rassismus-Themen bei der Polizei. Beispielsweise um rechte Chatgruppen oder fehlende Sensibilisierung. Immerhin: Zumindest unter dem Post auf Instagram bekommt Oliver von Dobrowolski viel Zuspruch. Immer wieder wird er „mutig“ genannt. Auf X sah die Rezeption der Doku allerdings ganz anders aus.