Für viele Berliner sollte es am zweiten Tag der Sommerferien endlich in den lang ersehnten Sommerurlaub gehen. Doch da haben viele die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn am Flughafen BER und zahlreichen anderen Flughäfen weltweit ging am Freitagvormittag (19. Juli) dank einer IT-Panne bei Microsoft nichts mehr.
Nahezu alle Flugzeuge konnten weder starten noch landen. Doch statt ein langes Gesicht zu ziehen, machte die Not viele erfinderisch!
Flughafen BER versinkt im Chaos
Die Halle am Terminal 1 ist am Freitagmittag voll, mehr als voll. Überall stehen Menschen, tippen geschäftig auf ihrem Handy, telefonieren oder schauen direkt am mitgebrachten Laptop auf den Seiten von „Booking.com“ und ähnlichen Reiseanbietern nach neuen Flügen.
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Auf den ersten Blick wirken viele gestresst. Doch nicht alle lassen sich die Stimmung von der IT-Panne vermiesen.
„Wir sind alle urlaubsreif“
Für Christoph, seine Frau und seine zwei Kinder sollte es an diesem Tag eigentlich um 12.40 Uhr nach Salerno in Italien gehen. Doch wie viele andere Flüge wurde auch ihre Maschine gestrichen. „Wir haben nach Flügen geguckt, aber die sind bis Mitte der nächsten Woche alle ausgebucht.“
Sich davon die Urlaubsstimmung verderben zu lassen, ist für die Familie allerdings keine Option. Statt mit dem Flugzeug soll jetzt der Leihwagen her. „Wir sind alle urlaubsreif und freuen uns. Hauptsache in den Süden!“, erklärt der Mann. „Jetzt werden wir die 2000 Kilometer eben so hinter uns bringen.“
Mit guter Laune in die Krise
Auch die Freundesgruppe von Carola und Anja ist bei bester Laune – und das, obwohl die Frauen um 9.45 Uhr in Richtung Bologna starten wollten und selbst gegen 13 Uhr noch feststecken.
Seit 7 Uhr seien sie bereits am Flughafen BER, erzählen sie gegenüber BERLIN LIVE. Doch auch ihr Flieger ist ausgefallen. Am frühen Nachmittag sollte es für sie deshalb weitergehen. „Aber den werden wir wohl nicht mehr bekommen. Wir stehen noch in der Schlange beim Check-in und sind noch lange nicht dran“, erklärt Carola.
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„Die nächsten Flüge werden auf die kommenden Tage verteilt, aber das ist für uns dann keine Option“, fügt Anja hinzu. Denn die Frauen wollen am Sonntag auf ein Konzert – und zeigen sich kampflustig.
Lachend sagt Anja: „Zuhause bleiben ist noch keine Option.“ Wenn es mit dem Fliegen nicht klappen sollte, werden auch sie auf einen Leihwagen umsteigen. Bis dahin lassen sie sich die kleinen Annehmlichkeiten schmecken, die die Lufthansa für ihre Passagiere zur Verfügung stellt. „Wir werden gut versorgt. Es gab etwas zu naschen, zu trinken und zu essen.“
Die Frauen zeigen: Bei einer so überraschenden Störung muss man nicht unbedingt sauer sein, man kann die Situation auch mit Humor nehmen. Schließlich hat man im Urlaub alle Zeit der Welt – und im Nachhinein damit vielleicht sogar auch noch eine gute Geschichte zu erzählen.