Es gibt unzählige Clubs in Berlin. Gerade in Friedrichshain und Kreuzberg findet man einen Techno-Tempel neben dem anderen. Doch viele von ihnen stehen oder standen bereits vor dem Aus. Durch die Lockdowns während der Pandemie, aber auch wegen der Preissteigerungen in Folge der Inflation.
Mitte August dann die Hiobsbotschaft: Auch die Wilde Renate muss jetzt schließen. BERLIN LIVE hat mit der Friedrichshainer Institution über die Hintergründe gesprochen.
Clubs in Berlin: Horror-Nachricht für die Wilde Renate
Hinter dem Ostkreuz liegen zahlreiche Clubs. Das Überleben von vielen von ihnen ist durch den Ausbau der A100 massiv gefährdet. Doch die Schließung der Wilden Renate hätte nichts damit zu tun, erklärt Pressesprecherin Jessica Schmidt. „Die Autobahn wäre direkt an uns vorbeigeführt worden, was uns zunächst Hoffnung gab.“
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Doch dann die Horror-Nachricht: Der Mietvertrag wird nicht weiter verlängert. Zwar sei von vornherein klar gewesen, dass der Vertrag eine begrenzte Laufzeit habe, doch trotzdem habe es immer die Hoffnung gegeben, dass der Vertrag mit den vereinbarten Konditionen verlängert werden kann.
„Das trifft uns alle hart“
Die Nachricht traf den Club in Berlin deshalb tief. „Als Team sind wir wie eine Familie zusammengewachsen und die Vorstellung, dass wir diesen Ort verlieren, trifft uns alle hart. Es geht nicht nur um einen Club, sondern um die vielen Menschen, die hier arbeiten und ihr Herzblut hineinstecken“, so die Pressesprecherin weiter.
Über 100 Menschen sorgen in der Wilden Renate dafür, dass die Bar gefüllt, die Toiletten sauber und die Tanzfläche makellos ist. Für sie stehe nun die Existenz auf dem Spiel, so Sprecherin Jessica Schmidt gegenüber BERLIN LIVE.
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Warum der Vertrag des Clubs in Berlin-Friedrichshain nicht verlängert wird, wissen die Mitarbeitenden nicht. „Wir tippen auf Neubau.“
Sollte das der Fall sein, will die Renate aber am liebsten danach wieder zurück in den Standort. „Aus unserer Sicht wären wir die idealen Mieter, da uns der Lärm der Autobahn zu keiner Uhrzeit stören würde. Die Möglichkeit, darüber zu verhandeln, würden wir sehr schätzen.“
Gekoppelt wäre das an die Forderung, dass der Außenbereich erhalten bleibt und dass es nicht erneut zu einer Mieterhöhung kommt, denn in den letzten zehn Jahren sei diese bereits um 150 Prozent erhöht worden. Jessica Schmidt: „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir finanziell nicht mehr weiter können.“
Erst wenn alle Stricke reißen, käme auch ein anderer Standort in Betracht. Bis dahin „kämpfen wir aber weiter.“