Veröffentlicht inErlebnisse

Freibad in Berlin: „Diskriminierung!“ Warum DIESE Regel die Badegäste auf die Palme bringt

Wer in Berlin ein Freibad besuchen will, muss so manche Regel beachten. Einigen Badegästen passt das so gar nicht.

© IMAGO/Schöning

Schwere Ausschreitungen in Berliner Freibädern sind keine Seltenheit mehr

Am Sonntag kam es im Prinzenbad in Kreuzberg zu einer Schlägerei zwischen einem 20-Jährigen und einem 17-Jährigen. Am gleichen Tag wurde das Columbiabad in Neukölln geräumt. Vor zwei Wochen kam es zu Prügeleien im Sommerbad Pankow. Nicht erst seit diesem Jahr kochen die Emotionen in Berlins Freibädern immer wieder hoch.

In Berlin ist Sommer angesagt! Temperaturen über 30 Grad und Sonne satt locken die Hauptstädter in die Freibäder der Stadt. Doch entspanntes und vor allem spontanes Sonnen und Baden gibt es hier nicht mehr.

Wer eines der Berliner Bäder besuchen will, der muss sich vorbereiten. Denn seit diesem Jahr gibt es neben der Ausweispflicht noch eine neue Regel. Einigen Badegästen passt die so gar nicht.

Freibad in Berlin: Badegäste wehren sich gegen neue Regel

Immer wieder ist es in der Vergangenheit in den Berliner Freibädern zu Gewaltausschreitungen gekommen. Im letzten Jahr zogen die Berliner Bäder Betriebe dann Konsequenzen und führten Ausweiskontrollen ein. Für alle Badegäste über 14 Jahren gilt seit dem: ohne Lichtbildausweis kein Einlass.

Seit dieser Badesaison ist noch eine weitere Maßnahme hinzugekommen, die nicht nur für weniger Krawalle, sondern auch für weniger Andrang an den Kassen sorgen soll. In fünf Berliner Freibädern (Pankow, Neukölln, Kreuzberg, Am Insulaner und Humboldthain) haben die Kassen nur noch bis 10 Uhr geöffnet. Wer danach noch ins Bad will, braucht ein Online-Ticket.

+++ Zoo Berlin: Mini-Hippo Toni verzaubert Besucher – doch Tierpfleger schauen ganz genau hin +++

Für viele Badegäste geht das so nicht. Sie sehen bei der neuen Regel rot, sprechen sogar von „Diskriminierung“. In einer Petition mit dem Titel „Freibad einfach für alle“ fordern sie Berlins Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) sowie den Vorstandsvorsitzenden der Berliner Bäder-Betriebe (BBB), Johannes Kleinsorg, dazu auf, die neuen Maßnahmen wieder abzuschaffen, berichtet die Berliner Morgenpost.

Petition gegen „Diskriminierung“ der Badegäste

Eigentlich soll die neue Online-Ticketregel den Freibadbesuch entspannter machen, ja den Badegästen sogar helfen. Die Initiatoren einer Online-Petition, die mittlerweile schon 1.900 Menschen unterzeichnet haben, sehen das anders. Für den Kauf eines Online-Tickets ist eine Kreditkarte oder Paypal-Konto notwendig, oder erst einmal ein Internetzugang. Wer das nicht hat, bekommt auch kein Ticket. „Wenn manche aus diesen Gründen nicht ins Schwimmbad können, ist das Diskriminierung“, heißt es in der Petition.

Die Berliner Bäder-Betriebe verteidigen die Maßnahmen und verweisen darauf, dass es sich lediglich um fünf der 26 Frei- und Sommerbäder handelt. Doch nicht nur das Online-Ticket, auch die Ausweispflicht passt den Petitions-Schreibern so gar nicht.


Mehr Neues aus Berlin:


Laut Sprecherin der Bäder-Betriebe haben aber auch die ihre Berechtigung, denn „so kann bei Verstößen gegen die Haus- und Badeordnung die Erteilung und Einhaltung von Hausverboten besser sichergestellt werden.“